Großdemonstration in Rom: Zehntausende Menschen haben gegen den Kurs der Regierung protestiert. (Quelle: Claudio Peri/dpa)Bild: Claudio Peri/dpa
International
Massenproteste gegen rechtspopulistische Regierung in Italien
Die Regierungskoalition aus Populisten und Rechtsradikalen in Italien sieht sich mit Protesten konfrontiert. Medien berichten von bis zu 200.000 Menschen, die am Samstag auf die Straße gingen.
10.02.2019, 13:3510.02.2019, 13:35
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Zehntausende Menschen haben in Rom gegen den Kurs der populistischen Regierung demonstriert. Verschiedene Gewerkschaftsverbände hatten zu dem Protest auf der zentralen Piazza San Giovanni aufgerufen, bei dem sie zu mehr Gleichheit, zu einem Recht auf Arbeit und gegen Rassismus aufriefen. "Die Regierung muss aus der virtuellen Realität heraus und sich in die reale Welt begeben", sagte die Generalsekretärin des Gewerkschaftsbundes Cisl, Annamaria Furlan.
Offizielle Zahlen zu den Teilnehmern an der Demo unter dem Motto "Futuro al Lavoro" (deutsch: "Zukunft für die Arbeit") gab es nicht. Medien berichteten von bis zu 200.000 Menschen. "Das Land muss vereint, nicht gespalten werden", sagte der Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes Cgil, Maurizio Landini. Auch viele Vertreter des sozialdemokratischen Partito Democratico waren bei dem Protest dabei.
Salvini droht mit Gefängnisstrafen
Die Regierung aus populistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechter Lega ist seit Juni vergangenen Jahres im Amt und polarisiert mit einer harten Anti-Migrations-Linie genauso wie mit ihrer Haushaltspolitik und der Ablehnung europäischer Institutionen.
In Turin kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Die teils Vermummten hatten gegen die Räumung eines besetzten Hauses demonstriert. "Turin wurde von einigen Hundert Straftätern in Geiselhaft genommen", erklärte der rechtsextreme Innenminister Matteo Salvini und drohte Gefängnisstrafen an. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, zwölf Demonstranten, die der anarchistischen Szene zugeordnet wurden, seien festgenommen worden.
Ukraine: Frontsoldaten schieben Frust wegen neuer Rekruten-Prämie
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Die ukrainische Armee braucht dringend neue Kräfte. Seit über drei Jahren kämpft das Land gegen die russische Invasion – doch die Zahl der verfügbaren Soldat:innen schrumpft. Jüngst ging Kiew darum neue Wege: Eine Million Hrywnja, also rund 20.000 Euro, soll junge Männer motivieren, sich freiwillig für die Front zu melden.