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Ermittler finden drei selbstgebastelte Sprengsätze im Supermarkt von Trèbes.

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Ermittler finden Sprengstoff in Supermarkt in Trèbes

24.03.2018, 18:1524.03.2018, 19:00
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A general view shows gendarmes and police officers at a supermarket after a hostage situation in Trebes, France, March 23, 2018. REUTERS/Regis Duvignau
Neben drei selbstgebastelten Sprengsätze haben die eine Pistole und ein Jagdmesser im Supermarkt entdeckt.Bild: X00095

Nach dem Überfall auf einen Supermarkt im südfranzösischen Trèbes mit vier Toten haben die Ermittler im Samstag drei selbst gebastelte Sprengsätze in dem Gebäude gefunden. Das berichteten französische Medien. Zudem wurde in dem Gebäude auch eine Pistole vom Kaliber 7,65 und ein Jagdmesser entdeckt. Der Stand der Ermittlungen und ein Blick auf ein Land in Trauer:

Was wissen die Ermittler über den Angreifer? 

Radouane L. kam 2004 im Alter von 12 Jahren mit den Eltern aus Marokko nach Frankreich und hatte einen französischen Pass. Wegen Drogendelikten war er der Polizei bekannt. Er hatte sich zuletzt radikalisiert.

Radouane L. war in der Anti-Terror-Datei der französischen Behörden. 2016 und 2017 wurde er deshalb sogar überprüft – in welcher Form, war zunächst nicht bekannt. Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins sagte, dabei hätten sich keine Anzeichen für die Vermutung ergeben, dass der Mann zu einer Terrortat schreiten könnte.

Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler erste Hinweise auf die Terrormiliz "Islamischer Staat (IS)". Dabei handelt es sich um digitale Datenträger und handschriftliche Aussagen mit Anspielungen auf den IS. Das Geschriebene würde an ein Testament von Radouane L. erinnern.

Ferner wurden am Samstag eine Frau und ein 17 Jahre alter Jugendlicher festgenommen, die engen Kontakt zum Attentäter Radouane L. gehabt haben sollen. 

Radouane L. wurde bei der Erstürmung des Supermarkts erschossen.

Was ist über den Ablauf bekannt?

Radouane L. hatte am Freitag in Trèbes einen Supermarkt überfallen, zuvor hatte er in Carcassonne ein Auto geraubt und dabei einen Menschen erschossen. Er soll laut Medienberichten die Freilassung von Salah Abdeslam gefordert haben. Der Mann aus dem belgischen Molenbeek sitzt in Frankreich in Haft. Er gilt als einziger überlebender Paris-Attentäter der Anschläge vom November 2015.

Wer sind die Opfer?

Bei dem Anschlag neben dem Attentäter vier weitere Menschen ums Leben, sechzehn Menschen wurden verletzt.

Jean Mazières war das erste Opfer des Angreifers. Radouane L. hat ihn nach Erkenntnissen der Ermittler in Carcassonne, zehn Kilometer von Trèbes entfernt, erschossen, um an ein Auto zu kommen. Mazières, 61, war pensionierter Winzer und als Beifahrer in dem Auto unterwegs. Der Fahrer schwebte weiter in Lebensgefahr.

Unter den Toten ist auch Christian Medves, der Leiter der Fleischerei des Supermarkts "Super U" in Trèbes. Er wird von Freunden als dynamischer und lebensfroher Mann beschrieben, "der immer 120 Prozent gegeben habe", wie ein Bekannter der Zeitung Le Parisien berichtete.

Hervé Sosna, 65, war beim Einkaufen im Supermarkt. "Er hat im Leben nie viel verlangt und muss nun so sterben", sagte sein Halbbruder William Durand der Zeitung "La Dépêche du Midi".

Unter den Toten ist auch der Polizist Arnaud Beltrame. Innenminister Gérard Collomb nannte ihn einen "Helden."

Der Gendarmerie-Offizier Beltrame hatte sich im Austausch gegen eine Geisel freiwillig in die Hand des Attentäters begeben. Er erlag am Samstag seinen Verletzungen. Beltrame hatte sein Handy mit offener Telefonverbindung im Laden versteckt. So wussten die Ermittler, was im Supermarkt vor sich ging.

Beltrame hatte im vergangenen Dezember noch an einer Anti-Terror-Übung in Carcassone teilgenommen. Die Aufgabe der Simulation war: terroristischer Überfall auf einen Supermarkt. 

(dpa, AFP)

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