Israels Gaza-Blockade: Frauen "erniedrigt" wegen fehlender Menstruations-Artikel
Im Frühjahr 2025 verhängte Israel eine nahezu vollständige Blockade für Hilfsgüter in den Gazastreifen, die bis in den Sommer andauerte. Die Maßnahme trat im März in Kraft und führte über Wochen hinweg zu einer dramatischen Verschärfung der humanitären Lage.
Internationale Organisationen wie die UN und das Rote Kreuz warnten eindringlich vor einer drohenden Hungersnot, da Nahrungsmittel, Medikamente und Treibstoff kaum noch die Bevölkerung erreichten. Israel rechtfertigte die Blockade mit Sicherheitsbedenken und dem Vorwurf, dass Hilfslieferungen von der Hamas missbraucht würden.
Ende Juli wurde die Blockade laut Israel aufgehoben, nachdem internationaler Druck – auch aus Deutschland und den USA – zugenommen hatte. Nicht nur die Versorgung mit Essen war zuvor dramatisch eingeschränkt. Auch Hygieneprodukte gab es in Gaza lange nicht.
Gaza: Menstruationsprodukte fehlen – Frauen verzweifelt
Viele Frauen im Gazastreifen sind in den vergangenen Monaten besonders schlimmen Bedingungen in Gaza ausgesetzt. Durch die anhaltende Blockade fehlt es ihnen nämlich nicht nur an Lebensmitteln und Medikamenten, sondern auch an grundlegenden Hygieneartikeln wie Seife, Tampons oder Binden, berichtet CNN.
Dem Sender gegenüber erklärten Frauen nun, dass sie sich "erniedrigt" fühlen. Die Mutter Ghadeer Nassar schilderte, wie sie in einem Camping in Gaza-Stadt improvisieren muss: Für ihre jugendliche Tochter schneidet oder reißt sie häufig alte Stoffreste zurecht und desinfizierte diese, wenn keinerlei Menstruationsprodukte zur Verfügung stehen.
Vor dem Krieg hätten ihr Mann und ihre Söhne noch nicht einmal gewusst, wann ihre Tochter die Periode hatte. Nun empfinde sie die Situation als "öffentlichen Skandal".
Gaza: Mädchen werden laut Mutter "ihrer Kindheit beraubt"
Der ohnehin stark eingeschränkte Zugang zu sauberem Wasser und der Mangel an Seife verschärfen die Situation zusätzlich.
Über 700.000 Frauen und Mädchen im Kriegsgebiet in Gaza müssen unter diesen Bedingungen laut UN-Angaben mit ihrer Menstruation klarkommen, berichtet CNN.
Die ganze Situation im Camp sei "beschämend", so Nassar. Auch sei es ihr und ihrer Tochter peinlich, ihre Unterwäsche draußen aufzuhängen. Im Camp ständig von so vielen Menschen umringt zu sein bezeichnete Nassar gegenüber CNN als "überwältigend".
Den hohen Preis für Binden findet die Mutter "unverschämt":
Ihre Tochter werde derzeit ihrer "Kindheit beraubt", eines "normalen Lebens beraubt".