Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg hat von der Politik mehr Engagement gegen den Klimawandel gefordert. "Politiker und Leute an der Macht sind schon zu lange damit durchgekommen, nichts zu tun, um die Klimakrise zu bekämpfen", sagte die 16-Jährige am Freitag in Hamburg vor rund 3000 begeisterten Schülern auf dem Rathausmarkt. "Wir werden sicherstellen, dass sie damit nicht länger durchkommen."
Erstmals war die junge Aktivistin nach Deutschland gekommen, um mit Schülern für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren. Auf Plakaten und Transparenten verbreiteten die Schüler ihre Slogans wie "Das Klima wartet nicht" und "Make earth cool again!". Vom Gänsemarkt zogen die Schüler aus ganz Norddeutschland durch die Innenstadt bis zum Rathausmarkt. Unter anderem riefen sie in lauten Sprechchören: "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Zukunft klaut."
Auch in vielen anderen deutschen Städten boykottieren heute junge Menschen unter dem Motto #FridaysForFuture aus Protest gegen ausbleibende politische Maßnahmen den Unterricht – wie jeden Freitag.
Die Hamburger Schüler Lilli (17) und Gustav (16) übergaben ihrem großen Vorbild einen langen Brief. Die beiden hatten eine Online-Petition gestartet und zu sogenannten Lovespeeches aufgerufen, da Greta Thunberg von vielen Menschen im Internet auch angefeindet wird. "Wir lieben Greta für das, was sie tut, für ihren Mut, Dinge zu sagen, die viele Erwachsene nicht wahrhaben wollen, für ihr Durchhaltevermögen und dafür, dass sie uns eine Stimme gibt", sagte Lilli. Bisher haben mehr als 72 000 Menschen die Petition auf change.org unterzeichnet.
Im August 2018 hat Thunberg vor dem schwedischen Parlament in Stockholm damit begonnen, für stärkere Klimaschutzbemühungen ihres Landes zu protestieren. Mittlerweile sind sie und ihre Schulstreiks weltbekannt geworden. In aller Welt demonstrieren Schüler nach ihrem Vorbild für mehr Klimaschutz. Thunberg ist das Aushängeschild der Bewegung.
Die Schülerin sprach schon bei EU-Veranstaltungen, auf der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz (Katowice) und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Sie nahm schon mehrmals an Schülerprotesten in anderen Ländern teil – so war sie in der vergangenen Woche in Paris und Brüssel.
(as/afp/dpa)