Hier wird schon fleißig geübt. Frauen mit Scharfschützengewehren auf dem militär-technischen Forum Army-2023 in Moskau. Sie könnten in Zukunft für "Redut" arbeiten. Bild: imago images / Mikhail Voskresenskiy
Russland
Ihr Aufstand gegen den Kreml im Juni machte sie weltbekannt: die Gruppe Wagner. Eine brutale Söldnertruppe für die schmutzige Arbeit der russischen Regierung. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin war lange ein enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin – doch dann lehnte er sich zu weit aus dem Fenster.
Nur vier Wochen nach der Wagner-Meuterei verunglückte er mit der gesamten Führung der Privatarmee bei einem Flugzeugabsturz. Bis heute kocht die Gerüchteküche, dass Putin seine Finger im Spiel hatte, um den aufmüpfigen Prigoschin loszuwerden. Nichts Ungewöhnliches in Russland – wie zahlreiche kuriose Todesfälle von Putin-Gegner:innen zeigen.
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Allerdings waren die Wagner-Söldner für Putin äußerst wichtig, gerade für seinen Angriffskrieg in der Ukraine, aber auch um seine Macht auf dem afrikanischen Kontinent auszubauen. Demnach muss ein Ersatz für die Wagner-Kämpfer her. Und der heißt offenbar: "Redut".
"Redut" soll ehemalige Wagner-Truppe ersetzen
"Redut" gibt es seit 2008. Die Entstehung geht auf eine Initiative von Veteranen des Auslandsnachrichtendienstes Sluschba wneschnei raswedki (SVR), der russischen Luftlandetruppen, des Militärnachrichtendienstes GRU und der Truppen des russischen Innenministeriums zurück. Laut "The Insider" soll der damalige stellvertretende Chef des GRU, Wladimir Alekseew, die Gründung angekurbelt haben.
Medienberichten zufolge hegt die Einheit demnach sehr gute Kontakte zum russischen Geheimdienst GRU. Wie Recherchen des RFE/RL ergeben, koordiniert und finanziert der GRU die Einheit wohl direkt. Die Gruppe nahm bereits an Einsätzen auf dem Gebiet von Irak (Kurdistan), Syrien, Somalia, den Ländern des karibischen Beckens und dem ehemaligen Jugoslawien teil. Auch in der Ukraine ist "Redut" derzeit aktiv.
"Redut" soll demnach aus der Asche der ehemaligen Wagner-Söldnertruppe empor steigen. Allerdings ist sie direkt dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt. Das gilt für alle russischen Freiwilligenverbände und Privatarmeen seit Anfang Juli dieses Jahres.
Laut des britischen Verteidigungsministeriums ist die "Redut"-Truppe derzeit mit etwa 7000 Söldnern in der Ukraine aktiv im Einsatz. Zum Vergleich: Die Wagneriten hatten damals bis zu 50.000 Kämpfer. "Redut" sei bereits an Kämpfen in Donezk, Charkiw, Luhansk und Kiew beteiligt gewesen, heißt es weiter – und damit offenbar seit Beginn der russischen Invasion.
Brisant: Die "Redut"-Truppe will offenbar auch bald auf Frauen an der Front setzen.
Laut eines Berichts vom "Institute for the Study of War" soll "Redut" nun Frauen für den Ukraine-Krieg rekrutieren. Insbesondere für Positionen wie Scharfschütze oder Drohnenoperateur würden Frauen gesucht, heißt es. Dabei beziehen sich die ISW-Expert:innen auf die Angaben der russischen Zeitung "Vazhnye Istorii". Angelockt werden die Frauen demnach mit großzügigen Gehältern.
Sie ist in der Modebranche gefragt und setzt regelmäßig Akzente in Sachen Schönheitsideale: Ella Emhoff, ihres Zeichens Influencerin und Stieftochter von Kamala Harris. Sie legte einen nahezu kometenhaften Aufstieg als Model und Designerin hin.