In sozialen Netzwerken verbreitete sich am Dienstag die Nachricht vom Brand bei einem russischen Medienunternehmen rasant.
Das investigative russische Portal RBC.ru hatte 2017 berichtet, dass die (IRA), die durch ein Heer bezahlter Kommentarschreiber bekannt wurde, in einem Medienimperium Concord mit 16 Putin-freundlichen Nachrichtenseiten aufgegangen sei, aber von den alten Methoden nicht ganz lasse. FAN sei dabei der Dreh- und Angelpunkt.
Facebook hat offizielle Seiten des Medien-Konglomerats von der Nutzung ausgeschlossen. FAN selbst hat in der Vergangenheit eine Verbindung zu bezahlten Troll-Kommentatoren zurückgewiesen. In sozialen Netzwerken wird aber von Nutzern gewitzelt, der Brand erkläre ihren plötzlichen Verlust von Followern. Andere spekulieren, es seien wohl Beweise vernichtet worden.
In dem kleinen Raum sind neun Computerarbeitsplätze zu sehen, einer ist besetzt. Das sei eine Redakteurin im Nachtdienst gewesen, berichtet FAN auf seiner Webseite selbst. Die Frau verlässt den Raum noch nicht, als ein Stein durch das Fenster fliegt. Sie flüchtet dann, als plötzlich auch Flammen auflodern. Ein Verantwortlicher wird mit den Worten zitiert, man sei häufig Angriffen im Netz ausgesetzt, aber solche Angriffe gebe es auch offline. Es sei der zweite Fall.
Die USA machen den Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin als Geldgeber hinter dem Concord-Konzern verantwortlich, ab 2014 Mittel in geplante Angriffe auf die US-Wahl gesteckt zu haben. Er ist wegen einer Verschwörung gegen die USA angeklagt. Russen in den USA sollen mit IRA-Unterstützung Accounts vermeintlicher amerikanischer Bürger und Seiten auf Facebook aufgebaut haben, um im US-Wahlkampf Stimmung gegen Clinton zu machen.
Facebook meldete, 80.000 Beiträge der IRA hätten mehr als 126 Millionen Amerikaner erreicht. Twitter schrieb fast 700.000 Nutzer an, von denen das Netzwerk annehmen musste, dass sie zur Wahl mit russischen Sockenpuppen-Accounts interagiert hatten. In der Anklage wurde die russische Regierung nicht beschuldigt. Zur deutschen Bundestagswahl hatte Wladimir Putin erklärt, es gebe keine staatliche russische Einmischung. Er könne aber keine Privataktivitäten patriotischer Russen ausschließen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf t-online.de