Nordkorea schickt seinem Verbündeten Russland Soldaten für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach ukrainischen Angaben sollen im russischen Grenzgebiet Kursk 11.000 nordkoreanische Soldaten im Einsatz sein.
Der Ukraine gelang es, Nordkoreaner in Gefangenschaft zu nehmen und mehr über ihren Einsatz zu erfahren. Ein Kriegsgefangener äußerte sich etwa überrascht über den Krieg, da er von einer Militärübung ausgegangen sei. Nach Einschätzung ukrainischer Soldaten seien jene aus Nordkorea jung und athletisch; sie kämpften hart und schnell.
Aber auch ihnen fehle es oft an guter Ausrüstung und Versorgung, ebenso wie ihren russischen Kameraden. Nun taucht ein Fahndungsplakat auf einem russischen Telegram-Kanal auf.
Drei nordkoreanische Soldaten sollen in der russischen Region Kursk fünf russische Soldaten getötet haben. Das berichtet Radio Free Asia (RFA), ein von der US-Regierung finanzierter Radiosender. Der Bericht beruft sich auf ein Fahndungsplakat, das aus einem russischen Militär-Telegram-Kanal stammt.
Darauf heißt es in Russisch, die "bewaffneten und gefährlichen" Koreaner würden gejagt. Und weiter:
Die russische 810. Marinebrigade sei in der Region Kursk in heftige Kämpfe verwickelt. Ukrainische Geheimdienste und Medien berichten, dass an ihrer Seite auch nordkoreanische Soldaten kämpfen.
Weiter heißt es:
Der Radiosender weist darauf hin, dass sie noch nicht in der Lage gewesen seien, das Fahndungsplakat unabhängig zu verifizieren. Darauf sind die Gesichter von drei nordkoreanischen Männern abgedruckt.
Ein Grund für die angebliche Ermordung der russischen Soldaten wird nicht genannt. Aber russische Militärblogger vermuten, dass der Vorfall das Ergebnis von "friendly fire" zwischen Nordkoreanern und Russen sein könnte. So führte die Sprachbarriere laut dem ukrainischen Geheimdienst schon zu tödlichen Unfällen.
Demnach sollen nordkoreanische Soldaten etwa das Feuer auf verbündete tschetschenische Soldaten eröffnet haben. Dabei seien acht Mitglieder des "Achmat"-Bataillons getötet worden, teilte etwa der "Tagesspiegel" im Dezember mit.
Ein weiterer Grund könnte die schlechte Versorgung der Soldaten sein, vermutet der Radiosender.
Laut dem ukrainischen Militärnachrichtendienst sollen sich nordkoreanische Soldaten in der Region Kursk über eine "unzureichende Verpflegung" beschwert haben. Sie sollen damals der russischen 810. separaten Marinebrigade angehört haben.
"Das Fahndungsplakat taucht auch inmitten von Berichten über zunehmende Verluste unter den nordkoreanischen Truppen auf, die in Kursk kämpfen", schreibt RFA.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj behauptet, dass 4000 nordkoreanische Soldaten im Kampf gegen die Ukraine getötet oder verwundet worden seien.
"Nordkorea lernt moderne Methoden der Kriegsführung. Es schätzt ihr Volk nicht. Nordkorea hat bis jetzt 4000 Menschen verloren", sagte er Anfang Januar laut "Kyiv Independent". Seine Behauptung kann derzeit nicht unabhängig überprüft werden.