Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un unterstützt Kreml-Chef Wladimir Putin im Ukraine-Krieg.Bild: KCNA via KNS / Uncredited
Russland
Die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und dem abgeschotteten Nordkorea hat sich offenbar intensiviert. Erst am 4. November besuchte Nordkoreas Außenministerin Choe Son Hui Moskau. Dabei traf sie sich mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und unterstrich die Zusammenarbeit.
Bereits im Juni war diese offiziell besiegelt worden. Damals unterzeichneten der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un und Russlands Präsident Wladimir Putin ein strategisches Partnerschaftsabkommen. Dieses sieht gegenseitige Unterstützung im Falle eines Angriffs auf eines der beiden Länder vor.
Nordkorea unterstützt Russland im Ukraine-Krieg mit Soldaten und Waffen, dafür schickte Moskau exotische Zootiere nach Pjöngjang. Aber – wenig überraschend – nicht nur.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich
hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden?
Hier findest du unseren Broadcast-Channel.
Nach Angaben eines südkoreanischen Beamten und einer Analyse von Satellitenbildern soll Putin Jong-un für dessen Unterstützung im Ukraine-Krieg mit Öl, militärischer Technologie und Flugabwehrraketen entlohnt haben.
Ukraine-Krieg: So viele Soldaten aus Nordkorea kämpfen für Putin
Tausende Soldaten hat Nordkorea bereits nach Russland entsandt, um Putin im Ukraine-Krieg zu unterstützen. Sowohl die ukrainische Seite berichtete davon, als auch mehrere Geheimdienste. Der südkoreanische Geheimdienst etwa geht davon aus, dass sich zwischen 12.000 und 15.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden.
Die meisten seien in der westlichen Region Kursk stationiert und sollen dort aktiv an Kampfhandlungen teilnehmen.
Doch es handelt sich dabei nicht um eine selbstlose Gefälligkeit: Nach Angaben des nationalen Sicherheitsberaters Südkoreas, Shin Won-sik, vom 22. November soll Russland Nordkorea im Gegenzug sowohl wirtschaftliche als auch militärische Güter zur Verfügung gestellt haben.
Nordkorea erhielt Unmengen an Öl und Flugabwehrraketen von Russland
"Nordkorea wurde mit Flugabwehrraketen ausgestattet, um sein schwaches Luftabwehrsystem zu stärken", sagte Shin in einem Interview mit dem südkoreanischen Nachrichtensender SBS News. Diese Ausrüstung sei Teil der Gegenleistung für die Entsendung von Truppen nach Russland, genauso wie die bereits bekannten Zootiere.
Darüber hinaus meldete die BBC am selben Tag, dass Moskau seit März dieses Jahres rund eine Million Barrel Öl an Pjöngjang geliefert habe. Dies geht aus der Analyse von Satellitenbildern des Open Source Centre hervor, einer gemeinnützigen Forschungsgruppe mit Sitz in Großbritannien.
Die Satellitenbilder zeigen dem Bericht zufolge mehr als ein Dutzend verschiedene nordkoreanische Öltanker. Sie sollen in den vergangenen acht Monaten insgesamt 43 Mal an einem Ölterminal im Fernen Osten Russlands angekommen sein. Weitere Bilder der Schiffe auf See scheinen zu zeigen, dass die Tanker leer ankommen und fast voll abfahren.
Der britische Außenminister David Lammy erklärte gegenüber der BBC ebenfalls, dass das gelieferte Öl als Bezahlung für nordkoreanische Waffenlieferungen und die Entsendung von Soldaten diene.
Diese Lieferungen verstoßen gegen die Sanktionen der UN. Sie verbieten den Ländern den Verkauf von Öl an Nordkorea, mit Ausnahme von kleinen Mengen. Ziel ist es, die Wirtschaft des Landes zu schwächen und die Weiterentwicklung von Atomwaffen zu verhindern.
Boris Pistorius (SPD) ist seit Januar 2023 Bundesverteidigungsminister unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er gilt als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands.