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Ukraine-Krieg: Gefangener Nordkorea-Soldat äußert speziellen Wunsch

Ein nordkoreanischer Soldat in Gefangenschaft.
Ein nordkoreanischer Soldat in Gefangenschaft.bild: screenshot youtube / Luftangriffstruppen der Streitkräfte der Ukraine
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Ukraine-Krieg: Gefangener Nordkorea-Soldat äußert speziellen Wunsch

22.01.2025, 15:53
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Die Berichte über die Gefangennahme von nordkoreanischen Soldaten häufen sich. Laut der Ukraine ist dazu aber reichlich Feingefühl vonnöten, denn die Pjöngjang-Soldaten würden den Befehl befolgen, bei einer möglichen Gefangenschaft Suizid zu begehen.

Den Fallschirmjägern der 95. separaten Luftlandebrigade der ukrainischen Streitkräfte (AFU) ist es dennoch gelungen, einen weiteren nordkoreanischen Soldaten in der Region Kursk gefangen zu nehmen.

Ukraine-Krieg: Nordkorea-Soldat trug Wurst als Ration bei sich

Der Soldat aus Nordkorea trug demnach eine Granate und ein Messer an seiner Weste, heißt es auf dem Telegram-Kanal der AFU. Auch er habe einen Suizid-Versuch unternommen, um nicht in ukrainische Gefangenschaft zu geraten.

Die ukrainischen Truppen forderten ihn mit einer Geste auf, sich zu entwaffnen, schreibt die "Kyiv Post". Unter seinen Habseligkeiten fanden sie eine Wurst; wahrscheinlich eine Ration, die er im Kampf mit sich führte.

Ein Fallschirmjäger mit dem Rufnamen "Ded" berichtet, dass der Gefangene Verletzungen am Kiefer und am Arm hatte. Sie brachten den nordkoreanischen Soldaten an einen Ort, wo sie auf den Transport warteten – dann sei er in Panik geraten.

Soldat prallt Kopf gegen Betonpfeiler bei Gefangennahme

"Wir warteten auf das Auto. Der Gefangene war sehr ruhig. Aber als das Auto vorfuhr, bekam er es mit der Angst zu tun. Wir mussten ihn fast gewaltsam aus dem Graben holen", meint "Ded".

Der Gefangene rannte laut ihm gegen einen Betonpfeiler in der Nähe der Straße und prallte mit dem Kopf dagegen. Offenbar habe er dadurch sein Bewusstsein verloren, da er sich danach nicht mehr bewegte.

Ein anderer AFU-Soldat, Pavlo, berichtet laut "Kyiv Post", dass seine Kameraden später über Funk bestätigten, dass der Gefangene sicher aufgenommen worden war. Er wurde medizinisch versorgt, erhielt Essen und äußerte einen speziellen Wunsch: Filme auf Koreanisch zu sehen. Dieser wurde ihm erfüllt.

Nordkorea-Soldaten mit "minderwertiger" Ausrüstung

Pavlo fügt an, dass die Ausrüstung der nordkoreanischen Truppen im Vergleich zu den ukrainischen minderwertig sei. Ein weiterer AFU-Soldat, Serhiy, verglich die nordkoreanischen Taktiken mit denen der Russen zu Beginn des Krieges. "Sie versuchen, uns mit Zahlen zu vernichten. Es gibt keine besondere Taktik", meint er. Laut ihm kämpfen sie wie die sowjetische Armee.

Pavlo hebt jedoch hervor: "Sie kämpfen hart und schnell. Die Jungs sind jung und athletisch. Einige sind schon seit vielen Jahren in der nordkoreanischen Armee." Laut des Berichts decken sich die Schilderungen der Fallschirmjäger mit denen der ukrainischen Special Operations Forces (SSO), die kürzlich ebenfalls einen nordkoreanischen Soldaten gefangen nahm.

Wie ein Bericht der "Washington Post" zeigt, seien die nordkoreanischen Truppen wesentlich stärker ideologisch motiviert als die russischen Soldaten. Kreml-Chef Wladimir Putin ködere Soldaten etwa mit hohen Gehältern oder dem Erlass von Gefängnisstrafen.

Nach ukrainischen Angaben sind im russischen Grenzgebiet Kursk 11.000 nordkoreanische Soldaten im Einsatz. Das US-Verteidigungsministerium geht von einer ähnlichen Zahl aus.

Während des Ukraine-Kriegs haben Russland und Nordkorea ihre politische und militärische Zusammenarbeit vertieft. Vor den Truppen unterstützte Nordkorea bereits mit Waffen und Munition.

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