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USA: Mehr US-Soldaten kämpfen für Ukraine – "Scham" für Donald Trump

19.01.2025, USA, Arlington: Der designierte Präsident Donald Trump und der designierte Vizepräsident JD Vance nehmen an einer Kranzniederlegung am Grab des Unbekannten Soldaten auf dem Arlington Natio ...
Donald Trump salutiert, doch viele US-Soldaten feiern ihn und seine Politik so gar nicht.Bild: AP / Evan Vucci
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US-Soldaten treten zahlreich in Ukraine-Armee ein – aus "Scham" für Trump

15.03.2025, 14:37
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Donald Trumps Außenpolitik versetzt die internationale Gemeinschaft seit einigen Wochen in Schock und Angst. Der US-Präsident setzt sich für eine rasche Einigung zwischen Russland und der Ukraine ein und dabei scheint ihm jedes Mittel recht. Beim Treffen mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj schimpfte Trump auf seinen Amtskollegen ein und warf diesem Undankbarkeit vor.

Wenig später ließ Trump sämtliche US-Militärhilfen für die Ukraine einstellen und stoppte zudem die Weitergabe von Geheimdienstinformationen an Kiew. Auch wenn beides mittlerweile wieder zurückgenommen wurde, sind westliche Verbündete entsetzt davon, wie Trump die Ukraine schwächt, um sie zu Waffenruhe-Verhandlungen mit Aggressor Russland zu zwingen.

Doch nicht nur außerhalb der USA gibt es Widerstand gegen Trumps Rüpel-Diplomatie. Sogar US-Soldat:innen sollen sich mit einer besonderen Aktion nun gegen ihren Präsidenten wenden – hin zur Ukraine.

Trump schimpft auf Selenskyj – US-Soldaten schließen sich Ukraine an

Denn nachdem Trump und sein Vize JD Vance bei dem historischen Auftritt im Weißen Haus mit Selenskyj stritten und ihn anschließend vom Hof jagten, fassten wohl zahlreiche US-Soldat:innen einen Entschluss: Es reicht.

Wie der "Kyiv Independent" schreibt, gibt es etwa bei einer der ukrainischen Eliteeinheiten, die ausländische Freiwillige aufnimmt, einen "massiven Anstieg" der Bewerbungen aus den USA. Das soll dem Portal ein internationaler Soldat, der an der Rekrutierung in der Einheit beteiligt ist, gesagt haben. Nach dem Treffen im Oval Office zwischen Trump und Selenskyj seien demnach einige tausend Bewerbungen eingegangen.

"Eine beträchtliche Anzahl von ihnen" habe dabei ihre "Empörung und ihren Schock über den Wandel der US-amerikanischen Politik" zum Ausdruck gebracht.

Der "Kyiv Independent" hat mit einigen von ihnen sprechen können. Sie alle eint die Unzufriedenheit mit Trumps Politik, manche sprechen sogar mehrmals von "Scham".

US-Soldaten empfinden "Scham" für USA und Donald Trump

Der 35-jährige Ron, der zuvor in Afghanistan stationiert war, erklärt demnach etwa, er schäme sich "für mein Land". Ausschlaggebend für seine Entscheidung, sich den ukrainischen Kräften anzuschließen, sei der Rückzug der USA von der Unterstützung der Ukraine gewesen:

"Ich bin ein Patriot. Ich liebe mein Land. Aber die Leute, die es im Moment regieren, zerstören es, sie zerstören das, wofür es stehen sollte."

Es sei eine "absolute Schande" und er könne nicht mehr dabei zusehen, auch weil "die Menschen in der Ukraine so verdammt mutig sind und mit der begrenzten Ausrüstung, die wir ihnen zur Verfügung stellen, so großartige Arbeit leisten".

Anfangs hätte Ron noch seine Hoffnungen auf Trump gesetzt, doch bereits "sein erster Monat im Amt hat diese Illusion komplett zerstört". Trump sei "einfach egoistisch". Diese Einschätzung teilt ein anderer Soldat namens Juggernaut. Er könne den Ansatz der America-first-Politik zwar verstehen.

Doch "sich um sich selbst zu sorgen, wird uns am Ende unseres Lebens keine Befriedigung bringen". Ihm habe die Entscheidung der USA, die Unterstützung für die Ukraine trotz russischer Kriegsverbrechen herunterzufahren, "krank gemacht".

Der "Kyiv Independent" hat zudem mit einem US-Amerikaner namens Esquire gesprochen, der sogar ohne militärische Ausbildung und gegen die Bitten seiner Familie in die Ukraine gegangen ist. Auch bei ihm war der Anstoß die aktuelle Außenpolitik der USA: "Ich fühle mich verraten, angewidert und habe das Gefühl, dass mein Land nicht mehr das ist, wofür ich es gehalten habe."

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