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USA: Trumps goldener Ballsaal sorgt für heftige Kritik

White House Press Briefing On July 31, 2025 Announces New State Ballroom Addition To The White House White House Press Secretary Karoline Leavitt shows renderings of the new White House State Ballroom ...
Karoline Leavitt steht hinter den Ballsaal-Plänen von Donald Trump. Bild: imago images / NurPhoto
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USA: Demokrat kritisiert Trumps Ballsaal-Pläne – und bringt Panem-Vergleich

Donald Trump plant mit seinem Team einen großen Ballsaal für das Weiße Haus. Die Demokraten sehen hierin eine Verspottung der Bevölkerung.
02.08.2025, 15:5402.08.2025, 15:54
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Donald Trump ist ein Mann der großen Worte und Symbole. Erst vor knapp einem Monat ergriff der US-Präsident im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern die Gelegenheit beim Schopfe, sich und sein Land mit einer großen Militärparade zu inszenieren.

Insgesamt darf es im Rahmen von Trumps Reden, aber auch von seinem eigenen Leben nicht an den Worten "big" und "beautiful" fehlen. Kaum verwunderlich scheint da sein Plan, im Weißen Haus nun für 200 Millionen US-Dollar (etwa 175 Millionen Euro) auch noch einen neuen Ballsaal bauen zu lassen.

Die entsprechenden Bauarbeiten sollen bereits im September beginnen, spätestens zum Ende von Trumps zweiter Amtszeit soll das Prachtwerk samt opulenten Gold-Elementen fertig sein. Dort könnte Platz für mehr als 600 Menschen sein.

Trump plant goldenen Ballsaal im Weißen Haus

"Seit 150 Jahren sehnen sich Präsidenten, Regierungen und Mitarbeiter des Weißen Hauses nach einem großen Veranstaltungsraum auf dem Gelände des Weißen Hauses", erklärte Trumps Pressesprecherin, Karoline Leavitt, im Rahmen der Vorstellung der Pläne.

Finanziert werden soll das Bauvorhaben laut Angaben des Weißen Hauses durch Trump eigenes Vermögen sowie durch unbekannte Spender:innen. Dennoch ziehen die Pläne heftige Kritik auf sich.

Auf X nannte eine Userin den US-Präsidenten schon sarkastisch "Donald Antoinette Trump" und spielte damit auf die französische Königin Marie Antoinette an, die ebenfalls einen sehr opulenten Lebensstil pflegte und bekanntlich ein grausames Ende unter der Guillotine fand. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom ging sogar noch weiter.

USA: Gouverneur mit heftiger Kritik an Trump-Plänen

"Während alle Bezirke zusätzliche Kosten für Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs tragen, freut sich das Weiße Haus, bekannt zu geben, dass das Kapitol einen großen Ballsaal für opulente Partys einrichtet", schreibt das Presseteam des Demokraten auf X.

Auch hier lässt sich eine Referenz finden, dieses Mal allerdings eine popkulturelle. Denn das Kapitol ist der fiktive Regierungssitz in der Fantasy-Reihe "Tribute von Panem".

In der Geschichte müssen Jugendliche in den sogenannten Hungerspielen gegeneinander antreten. Viele von ihnen stammen aus benachteiligten Regionen, während die Regierungsmitglieder einen opulenten Lebensstil genießen und in den Spielen vor allem Amüsement suchen. Auf einem Bild ersetzte das Presseteam das Gesicht von Karoline Leavitt kurzerhand mit dem von der extravaganten und skrupellosen Elitebürgerin Effie Trinket.

Mit dem Post spielt Newsoms Team klar auf die anhaltende Steigerung der Lebensmittelkosten in den USA an. Trump hatte noch im Wahlkampf angekündigt, die Preise drastisch zu senken.

"Oh Gott sei Dank – genau darum haben die Amerikaner Sie so verzweifelt gebeten!", schreibt der kalifornische Gouverneur entsprechend auf seinem eigenen X-Account zu den Ballsaal-Plänen.

Newsom gilt als Anwärter für die demokratische Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2028 und damit als großer Gegenspieler Trumps. Immer wieder versucht der US-Präsident, seinen Rivalen öffentlich zu diffamieren.

Das kann man im Büro von Gavin Newsom mittlerweile aber auch ganz gut. Zu den aktuellen Plänen im Weißen Haus schrieb das Team schließlich, dass die Regierung mehr daran interessiert sei, ihren Ballsaal zu verteidigen als an den 17 Millionen, die sie aus der Krankenversicherung gedrängt haben. Durch umfangreiche Kürzungen im Gesundheitssystem bangen aktuell zahlreiche US-Amerikaner:innen um den Verbleib in ihrer Versicherung.

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