US-Präsident Donald J. Trump ist für seine sexistischen und rassistischen Äußerungen bekannt. Nun stellen sich bereits fünf Frauen zur Wahl, um 2020 Trumps Präsidentschaft zu beenden.
Noch bevor die Amerikaner ihn 2017 zum Präsidenten der USA wählten, konnten seine Wähler in Tonbandaufnahmen hören, wie Trump sich sexualisierend gegenüber Frauen äußerte: Dem US-Moderator Billy Bush sagte Trump 2005, wenn er eine schöne Frau sehe, küsse er sie einfach, ohne zu fragen.
Trotz dieser Äußerungen gewann Trump die Wahl zum Präsidenten. Am 21. Januar 2017, dem ersten Tag nach seiner Amtseinführung, gingen zum ersten Mal Demonstrierende beim "Women's March" für Frauen- und Menschenrechte und gegen Donald Trump auf die Straße. Viele ähnliche Proteste folgten.
Seit den Midtermwahlen 2019 haben sich in den USA die Machtverhältnisse zum Nachteil Trumps verändert. Seine Partei, die Republikaner, verloren das Repräsentantenhaus an die Demokraten. Die Wahlen wurden als Sieg der Frauen bezeichnet: 99 weibliche Abgeordnete bekamen einen Sitz im Repräsentantenhaus. Doch damit nicht genug: Bereits fünf Demokratinnen gaben bereits an, bei der Präsidentenwahl gegen Trump kandidieren zu wollen.
Die frühere Harvard-Rechtsprofessorin Elisabeth Warren gehört dem linken Flügel der Demokraten an. In der Finanzkrise 2008 kritisierte sie die Wall-Street. Die 69-jährige Senatorin aus Massachusetts erklärte in einem Interview, gegen die Ungerechtigkeit im Land vorgehen zu wollen. Harte Arbeit solle sich wieder lohnen.
Im Wahlkampf 2016 unterstützte Warren Hillary Clinton. Die Fehde zwischen Warren und dem US-Präsidenten gilt als persönlich. Trump hatte Warrens Angaben, Nachfahrin von Ureinwohnern zu sein, bestritten und sie spöttisch "Pocahontas" genannt.
Amy Klobuchar gehört zum moderaten Parteiflügel der Demokraten. Im November wurde sie in Minnesota mit großer Mehrheit für eine dritte Amtszeit als Senatorin gewählt. Sie setzt sich unter anderem für eine gerechte Gesundheitspolitik ein. Aufgrund ihrer Herkunft und Popularität im Mittleren Westen wird ihr ein starkes Abschneiden in den ehemals demokratisch dominierten Schlüsselstaaten Wisconsin, Michigan und Pennsylvania zugetraut. Dort hatte bei der Wahl 2016 Trump dominiert.
Ihre Kandidatur gab sie in Schnee und Sturm bekannt. Trump machte sich über die 58-jährige Politikerin lustig und nannte sie "Schneemann":
Klobuchar konterte entspannt: "Ich frage mich, wie es Ihrem Haar in einem Schneesturm erginge."
Die 52-jährige New Yorker Senatorin Kirsten Gillibrand kündigte in einer Talkshow an, sich innerhalb der demokratischen Partei um die Präsidentschaftskanidatur zu bewerben. 2009 hatte sie den Senatssitz von Hillary Clinton übernommen, als diese Außenministerin wurde. 2018 war sie wiedergewählt worden. Gillibrand gehört zum moderat konservativen Flügel der Partei.
Im Falle eines Sieges erklärte sie, sich mit besserer Gesundheitsversorgung für Familien, besseren öffentlichen Schulen und besserem Zugang zu Ausbildung befassen zu wollen:
Die 37-jährige Tulsi Gabbard machte bereits Geschichte: Als Mitglied des US-Militärs wurde 2002 im Alter von 21 Jahre als jüngstes Mitglied ins Repräsentantenhaus von Hawaii gewählt. Seit 2012 ist sie Abgeordnete im Kongress. Seit ihrer Unterstützung für Bernie Sanders im demokratischen Vorwahlkampf 2016 gilt sie als politisch links. Sie stellte sich auch gegen eine amerikanische Militäroffensive in Syrien.
Gabbards zentrale politische Anliegen sind der Zugang zu Gesundheitsversorgung, eine Reform des Strafrechts und Klimafragen.
Die Ex-Staatsanwältin und Senatorin von Kalifornien steht für die Weltoffenheit ihrer Heimat. Sie gehört zum progressiven Flügel der Partei.
Die 54-jährige Tochter eines Jamaikaners und einer Inderin wurde auch wegen ihrer rhetorischen Brillanz schon mit Barack Obama verglichen. Im Gerichtssaal galt sie unnachgiebig, im Kontakt mit den einfachen Bürgern als herzlich. Harris ist die zweite schwarze Amerikanerin in der Geschichte, die in den US-Senat gewählt wurde.
Die innerparteilichen Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl beginnen im Frühjahr 2020. Elf Personen haben sich bislang zur Wahl aufgestellt.
Sollte sich am Ende eine Frau gegen Donald Trump durchsetzen, würde sie Geschichte schreiben: Noch nie hatten die USA eine Frau im höchsten Amt des Landes.