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Nach Trump-Vorstoß: Frankreich würde EU-Truppen nach Grönland schicken

FILE - President Donald Trump speaks at the 2025 House Republican Members Conference Dinner at Trump National Doral Miami in Doral, Fla., Jan. 27, 2025. (AP Photo/Mark Schiefelbein, File)
Donald Trump will viel, wenn der Tag lang ist. Bild: AP / Mark Schiefelbein
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Nach Trump-Äußerung: Frankreich erwägt, EU-Truppen nach Grönland zu schicken

29.01.2025, 13:10
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Donald Trump ist ein Mann mit Großmachtfantasien. Ihm ist es wichtig, wie Dinge heißen und wem sie gehören. Im Idealfall heißen sie Amerika und gehören ihm. Der Golf von Mexiko heißt jetzt beispielsweise Golf von Amerika.

So stehen auch diverse Länder auf der Wunschliste des US-Präsidenten: Kanada, so träumte Trump Anfang Januar auf seiner Plattform Truth Social, könne mit den USA fusionieren und gemeinsam eine "großartige Nation" bilden. Den Panama-Kanal würde er auch gerne einverleiben. Außerdem: Grönland.

USA: Trump möchte Grönland – Dänemark in Dilemma

Grönland, die größte Insel der Welt, ist zwar weitgehend autonom, gehört aber offiziell zum Königreich Dänemark. Schon im Sommer 2019 schlug Trump vor, Grönland einfach zu kaufen und fortan zu den USA zählen zu wollen. Dänemark lehnte dankend ab. Bei seinem neuen Vorstoß hat der US-Präsident nun auch wirtschaftliche bis militärische Zwänge nicht ausschließen wollen.

Er sagte: "Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind." Vor allem dürfte dahinter aber Interesse an den wertvollen Ressourcen der Insel stecken.

Die dänische Regierung ist seitdem in einem Dilemma: Ministerpräsidentin Mette Frederiksen versucht sich an dem diplomatischen Drahtseilakt, Trumps Ansprüche in aller Höflichkeit zurückzuweisen, ohne dabei den wichtigsten Verbündeten und Handelspartner des Landes vor den Kopf zu stoßen.

Falls Trump mit seinem Vorstoß Sicherheitsansprüche gefährden sollte, sagte der französische Außenminister Jean-Noël Barro nun gegenüber "Sud Radio", wäre man auch bereit, Truppen zu entsenden. Er erklärte, dass Gespräche mit Dänemark über die Entsendung von EU-Truppen geführt würden, unmittelbaren Maßnahmen schließe er aber aus: "Zu diesem Zeitpunkt ist dies nicht der Wunsch Dänemarks."

Dänemark verstärkt Militärpräsenz um Grönland

Bereits am Montag hat die dänische Regierung angekündigt, zwei Milliarden Euro in die Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten in der Arktis zu investieren. Unter anderem sollen drei neue Marineschiffe bereitgestellt werden, auch weitere Langstreckendrohnen und verstärkte Satellitenkapazitäten sollen unter die Investitionen fallen.

Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen sagte unterdessen der Zeitung "Politiken", dass er der Drohung von Trump auch etwas Positives abgewinnen könne. Den Weckruf halte er in vielerlei Hinsicht für befreiend. "Denn jetzt bekommen wir eine Diskussion über Europas Verteidigungswillen, nicht bloß darüber, inwieweit wir glauben, dass die Amerikaner weiterhin für unsere Sicherheit sorgen werden."

Auch die Grönländer selbst sind gefragt worden, was sie eigentlich davon halten würden, künftig zu den USA zur gehören. Eine repräsentative Umfrage ergab: 85 Prozent sind dagegen.

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