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Ukraine-Krieg: Trump stoppt Auslandshilfe – NGOs fürchten um Existenz

President Donald Trump speaks about the economy during an event at the Circa Resort and Casino in Las Vegas, Saturday, Jan. 25, 2025. (AP Photo/John Locher)
Donald Trump ist seit dem 20. Januar US-Präsident. Bild: AP / John Locher
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Ukraine-Krieg: Trump stoppt Auslandshilfe – NGOs fürchten um Existenz

28.01.2025, 18:55
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Exakt einen Tag dauerte es, bis Donald Trump sein erstes Wahlkampfversprechen gebrochen hatte. Ursprünglich hatte Trump angekündigt, den Krieg zwischen der Ukraine und Russland innerhalb von 24 Stunden zu beenden.

Nach seinem Amtsantritt erklärte der US-Präsident, er wolle Putin "sofort" treffen, um ein Abkommen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine zu erzielen – ließ aber offen, wann und wo das geschehen soll. Am Montag sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass man nun auf ein Zeichen aus Washington warte: "Bislang haben wir noch kein Signal von den Amerikanern erhalten."

USA: Donald Trump stellt Auslandshilfen ein

Unterdessen hat das US-Außenministerium den vorübergehenden Stopp der Entwicklungshilfe für das Ausland bestätigt. Außenminister Marco Rubio habe eine Überprüfung aller ausländischen Hilfsprogramme eingeleitet, um sicherzustellen, dass sie effizient seien und mit der US-Außenpolitik im Einklang im Rahmen der America-First-Agenda übereinstimmten, teilte das Ministerium in Washington mit. Für vorerst 90 Tage werden keine Gelder mehr fließen.

Anfänglich gab es Verwirrung darüber, ob davon nun auch die Ukraine betroffen sei. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte daraufhin, dass die ausgesetzten Hilfen nur humanitäre Programme beträfen: "Ich bin auf die Militärhilfe fokussiert. Sie wurde nicht gestoppt."

Allerdings gibt es dennoch Organisationen in der Ukraine, die von dem Stopp der Entwicklungshilfe betroffen sind.

Ukraine: Mehrere Milliarden Euro fehlen

"Ehrlich gesagt verstehen wir immer noch nicht ganz das Ausmaß der Auswirkungen, die diese Entscheidung auf den zivilen Sektor und alle Betroffenen haben wird", sagte Olha Kucher, Leiterin der Dienstleistungsabteilung der NGO Veteran Hub, die ukrainische Soldaten, Kriegsveteranen und ihre Familien unterstützt, dem "Kyiv Independent".

"Für Veteranen und ihre Familien ist es entscheidend zu wissen, dass es immer jemanden gibt, auf den sie zählen können". Jede Veränderung, besonders in unsicheren Zeiten, sei eine Herausforderung.

Konkret bedeutet das: Die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) wurde von einem auf den anderen Tag angewiesen, Projekte in der Ukraine zu stoppen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs, schreibt der "Kyiv Independent", hat die USAID der Ukraine 2,6 Milliarden US-Dollar an humanitärer Hilfe, fünf Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfe und mehr als 30 Milliarden US-Dollar an direkter Haushaltsunterstützung bereitgestellt.

Ressourcen fehlen für ganze Regionen, die täglich von russischen Raketen, Bomben und Drohnenangriffen heimgesucht werden.

Valerii Garmash, Leiterin von "Make Sense", einer NGO, die sich der Förderung des unabhängigen Journalismus in der Ukraine widmet, sagte der Zeitung, dass der USAID-Stopp die Arbeit ihrer Organisation und vieler anderer existenziell gefährdet.

"Eine große Anzahl von Organisationen wird einfach aufhören zu existieren. Sie wissen nicht, wie sie überleben sollen."

Ukraine-Krieg: Gefangener Nordkorea-Soldat äußert speziellen Wunsch

Die Berichte über die Gefangennahme von nordkoreanischen Soldaten häufen sich. Laut der Ukraine ist dazu aber reichlich Feingefühl vonnöten, denn die Pjöngjang-Soldaten würden den Befehl befolgen, bei einer möglichen Gefangenschaft Suizid zu begehen.

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