
Der frühere US-Präsident Joe Biden machte zuletzt nicht den fittesten Eindruck.Bild: AP / Nam Y. Huh
USA
Während sein Nachfolger Donald Trump an den Säulen der amerikanischen Demokratie sägt, ist Joe Biden auffallend still. Nicht ganz freiwillig, wie jetzt bekannt wurde.
19.04.2025, 15:1919.04.2025, 15:19
Joe Biden war mal ein gefragter Redner. Universitäten zahlten ihm fünf- und sechsstellige Summen, wenn er über Demokratie, Werte und die Zukunft Amerikas sprach. Heute ist davon offenbar nicht mehr viel übrig. Seit seinem Rückzug aus dem Präsidentenamt läuft es mau – auch als Speaker.
Laut einem Bericht von "New York Post" verlangt der frühere US-Präsident bis zu 300.000 Dollar pro Auftritt. Doch das Interesse an seinen Reden soll sich in Grenzen halten. Das Portal zitiert einen Insider mit den Worten:
"Seine Agentur CAA hat Probleme, Auftritte zu vermitteln. Das ist wenig überraschend."
Seit Februar wird der 82-Jährige von der Agentur Creative Artists Agency (CAA) vertreten. Die fordert von interessierten Veranstaltern neben dem hohen Honorar auch An- und Abreise mit dem Privatjet sowie Kostenübernahme für fünf Mitarbeitende.
USA: Ist Ex-Präsident Joe Biden schlecht beraten?
Aus dem direkten Umfeld des Ex-Präsidenten kommt allerdings Kritik an der Agentur. Die Entscheidung, mit CAA zusammenzuarbeiten, sei ein Fehler gewesen, heißt es. Die Agentur sei eher im Hollywood-Geschäft zu Hause – und weniger im Bereich großer Wirtschaftskonferenzen. "Die Harry Walker Agency, die mit Bill und Hillary Clinton und Barack Obama arbeitet, kennt alle wichtigen Veranstalter", wird ein früherer Biden-Mitarbeiter zitiert.
Nach einem desaströsen Auftritt bei einer TV-Debatte gegen Donald Trump im Sommer 2024 war Biden aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit ausgestiegen. Seine Fahrigkeit bei dem Fernsehduell hatte viele Menschen in den USA und weltweit an seiner Eignung für das Präsidentenamt zweifeln lassen.
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Ein ehemaliger Weggefährte zeigt sich laut "New York Post" dennoch optimistisch, dass Biden bald wieder gefragter sein wird. "Ich glaube nicht, dass Biden im Moment ein Publikumsmagnet ist. Aber das wird sich ändern, wenn Trump weiterhin unsere Demokratie zerlegt."
Vor seiner Präsidentschaft war Biden regelmäßig als Redner durch die USA getourt – mit gut gefülltem Terminkalender. Die "New York Post" listet mehrere Auftritte auf: 190.000 Dollar zahlte die Drew University, 182.000 Dollar kamen vom Lake Michigan College, 180.000 Dollar steuerten die Vanderbilt University und die University of Buffalo bei.
Auch die Southern Connecticut State University (125.000 Dollar), die Long Island University (100.000 Dollar) und die Brown University (93.000 Dollar) engagierten ihn. Ob sich dieser Glanz zurückholen lässt, bleibt offen.
Vor wenigen Tagen hatte Biden auf einer Konferenz in Chicago seine erste größere Rede seit der Amtseinführung von Donald Trump gehalten. "Das Land war noch nie so gespalten", warnte er unter anderem. Dass Biden dabei mit sehr leiser Stimme sprach und einen gebrechlichen Eindruck machte, sorgte im Anschluss allerdings für mehr Schlagzeilen.
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