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USA: Trump-Änderung bei H1B-Visa löst Panik bei Tech-Unternehmen aus

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Droht Chaos an US-Flughäfen?Bild: imago images / ZUMA Press Wire/ Jen Golbeck
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USA: Änderung bei H1B-Visa könnte Chaos an US-Flughäfen auslösen

Mit einem neuen Erlass geht Donald Trump nun auch gegen ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland vor. Noch bevor die Regelung in Kraft tritt, könnte das erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen.
22.09.2025, 07:3722.09.2025, 07:37

Das Thema Migration ist in der Politik von Donald Trump eines der wichtigsten. Schon früh in seiner zweiten Amtszeit bewies der US-Präsident: Migration soll kontrollierter, restriktiver und stärker an wirtschaftlichen wie sicherheitspolitischen Kriterien ausgerichtet sein. Unter Berufung auf nationale Sicherheit und öffentlichen Schutz hat er Anordnungen erlassen, die die Einreise für viele Nationen stark einschränken.

Bisher signalisierte die US-Regierung dabei allerdings eine klare Priorisierung von Fachkräften gegenüber etwa humanitären Schutzformen wie Asyl oder auch Menschen mit temporärem Schutzstatus. Mit einer am Freitag verkündeten Maßnahme will Trump nun aber offenbar auch die Einwanderung von Fachkräften schärfer regulieren. Ob er dabei alle möglichen Konsequenzen im Blick hat, ist unklar.

Trump kündigt höhere Kosten für H1B-Visa an

Trump hatte überraschend angeordnet, dass für das H1B-Visum künftig eine Gebühr von 100.000 Dollar (rund 85.000 Euro) pro Jahr anfallen soll. Bisher kostet die häufig als Arbeitsvisum genutzte Kategorie nur eine Bearbeitungsgebühr von wenigen Tausend US-Dollar.

US-Handelsminister Howard Lutnick begründete die Pläne mit einem stärkeren Fokus auf amerikanische Arbeitnehmer:innen. Durch die Änderung solle es sich demnach für US-Unternehmen nicht mehr rechnen, unerfahrene Mitarbeiter:innen ins Land zu holen und auszubilden. Die Firmen müssten abwägen, ob ein Jobkandidat wertvoll genug sei, um für ihn zusätzlich 100.000 Dollar an die Regierung zu zahlen, sagte der Minister.

Bei den betroffenen Unternehmen löste die Ankündigung direkt große Unruhe aus. Das H1B-Visum nutzen vor allem große Tech-Firmen, um etwa Beschäftigte aus Indien anzustellen. Allein bei Amazon arbeiteten laut Medienberichten zuletzt mehr als 10.000 Menschen mit einem H1B-Visum in den USA.

USA: Tech-Unternehmen fürchten um ihre ausländischen Mitarbeiter

Wie der "Business Insider" berichtet, werden die ausländischen Fachkräfte mehrerer US-Firmen nun eilig in die Vereinigten Staaten zurückbeordert. Aus interner Kommunikation etwa bei Amazon, Meta, Microsoft sowie der Bank JP Morgan ließe sich die Befürchtung schließen, dass diese sonst bald an der Grenze abgewiesen werden könnten. Denn gültig ist die Neuregelung schon seit Sonntag.

Die "Neue Zürcher Zeitung" prognostiziert in einem Bericht entsprechend schon "chaotische Szenen" an den amerikanischen Flughäfen. Problematisch ist hier vor allem auch, dass die konkrete Anzahl potenzieller Rückkehrer:innen schwierig zu schätzen ist. Ob diese schon seit Samstag Ablehnungen vonseiten der Einwanderungsbehörde zu befürchten haben, ist ebenfalls unklar.

Dass die Neuregelung Reaktionen auslöst, zeigte sich hingegen schon am Freitag auf dem Aktienmarkt. Die Kurse indischer IT-Unternehmen, die zahlreiche Informatiker:innen für die USA stellen, fielen direkt nach Trumps Ankündigung.

Die Debatte um das H1B-Visum ist dabei in der Trump-Regierung längst keine neue. Schon im Frühjahr entbrannten zwischen dem US-Präsidenten und seinem damaligen Berater und Tesla-Chef Elon Musk Diskussionen über die Notwendigkeit der Arbeitsvisa für Fachkräfte. Gerne wird hier als Gegenargument genutzt, dass die entsprechenden Personen sich über das Programm lediglich langfristige Aufenthaltsgenehmigungen sichern wollen.

(mit Material der dpa)

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