Donald Trump besucht einen McDonald's im hart umkämpften Swing State Pennsylvania.Bild: The New York Times Pool via AP / Doug Mills
USA
In knapp zwei Wochen steht die Präsidentschaftswahl in den USA an. Die Terminkalender der beiden Kandidat:innen Donald Trump und Kamala Harris sind übervoll. Heute hier morgen dort – befinden sie sich auf Wahlkampftour. Allerdings konzentrieren sich ihre Auftritte vor allem auf die Swing States.
Denn: Die US-Wahl wird am Ende in nur wenigen Staaten durch wenige Stimmen entschieden. Harris kann sich aber sicher sein, einen Sieg in Kalifornien zu holen; Trump hingegen in Texas.
Doch es gibt Staaten, wo das Wahlergebnis nicht voraussehbar ist, zum Beispiel in Georgia, Michigan und Pennsylvania. Genau dort legt Trump einen Auftritt hin, der ihn in die Schlagzeilen befördert.
Donald Trump verkauft Pommes in der wohl ikonischsten Fast-Food-Kette der USA: bei Mc Donald's – mit einem Haken.
USA: Trump möchte sich volksnahe bei McDonald's zeigen
Die Bilder sind ein Traum für Trumps Wahlkampfmanager: Der Republikaner steht hinter der Fritteuse, schützt sein weißes Anzugshemd mit der typischen Schürze der Mitarbeitenden des Fast-Food-Restaurants. Im Anschluss winkt der 78-Jährige am Fenster des Drive-through-Bereichs des Restaurants, verteilt eine Bestellung und ließ sich ablichten.
Trump zeigt sich volksnahe, als "einer von euch", und nicht von "denen da oben", die alle korrupt sind. Trump schießt immer wieder gegen das Establishment in Washington D.C., und verkauft sich als "Retter der einfachen Leute".
Kamala Harris sei laut Trump elitär und habe keine Verbindung zur arbeitenden Bevölkerung.Bild: AP / Jacquelyn Martin
Allerdings kursieren Zweifel auf Social Media, dass Trumps Aufritt bei McDonald's in Feasterville-Trevose nichts als heiße Luft – oder besser: nichts als heißes Pommes-Fett – war.
Trump verkauft Pommes in geschlossener Filiale
Nach außen suggerieren die Bilder, dass Trump den Angestellten bei ihrer alltäglichen Arbeit unter die Arme greift. Der US-Journalist Ben Meiselas von dem unabhängigen, liberalen Newsportal "Meidas Touch" wirft dem Ex-Präsidenten vor, dass er seinen Auftritt bei McDonald's nur inszeniert habe.
Die Filiale sei an diesem Tag geschlossen gewesen. Als Beweis teilt er ein Foto der schriftlichen Ankündigung des besagten McDonald's Restaurants, dass es am Tag von Trumps Besuch die Türen schließt. Angesichts der versuchten Attentate auf Trump spielen hier auch Sicherheitsgründe eine Rolle.
Aber nach außen wird es eben anders dargestellt und das stößt so einigen sauer auf.
"Es gibt Aufnahmen von ihm, wie er am Drive-In arbeitet, aber anscheinend wurden sie alle vorher überprüft, so dass es nur gute Interaktionen gibt", behauptet ein Reddit-User. Ein anderer scherzt, dass Trump jetzt die Menschen motivieren wolle dort zu arbeiten, weil es ihm so gefallen hat.
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Ein Thema spricht Trump bei seinem Besuch nicht von allein an: die Arbeitsverhältnisse und geringen Gehälter der Angestellten.
Niedrige Löhne bei McDonald's: Trump weicht Frage aus
Laut Meiselas kämpft der McDonald's-Franchise-Besitzer, Derek Giacomantonio, gegen die Erhöhung des Mindestlohns. Die Filiale sei in der Vergangenheit Schauplatz von Protesten wegen der Arbeitsbedingungen gewesen.
US-Medien zufolge weigerte sich Giacomantonio, seinen Angestellten mehr als den skandalös niedrigen Mindestlohn von 7,25 Dollar zu zahlen.
Über den Besuch von Trump sagt Giacomantonio gegenüber US-Medien: "Es ist ein grundlegender Wert meines Unternehmens, dass wir unsere Türen mit Stolz für jeden öffnen, der die Gemeinde Feasterville besucht."
Laut ihm ist es wichtig, "die transformative Arbeitserfahrung zu beobachten, die einer von acht Amerikanern gemacht hat: einen Job bei McDonald's". Aber sollte er oder sie nicht auch angemessen dafür bezahlt werden, mit einem höheren Mindestlohn? Mit dieser Frage konfrontiert eine Reporterin Trump vor Ort.
Der Republikaner antwortet ausweichend mit einem "ich denke dies". Die Leute arbeiten laut ihm hart. Sie seien großartig. "Und ich habe gerade etwas gesehen... einen Prozess, der wunderschön ist", meint er.
Bereits vor seinem Besuch witzelte er gegenüber Reporter:innen: "Ich bewerbe mich gerade um einen Job bei McDonald's", und fügte hinzu: "Das wollte ich schon mein ganzes Leben lang machen."
Auch seine Gegnerin Harris soll bei dem Fast-Food-Riesen früher gearbeitet haben.
USA: Trump attackiert Harris für ihren Job bei McDonald's
Harris sagte in einem Interview vor einem Monat zum US-Sender MSNBC: "Ich denke, ein Teil des Unterschieds zwischen mir und meinem Gegenkandidaten besteht darin, wie wir die Bedürfnisse des amerikanischen Volkes sehen."
Laut US-Medien hat eine Jugendfreundin von Harris bestätigt, dass die heutige Vizepräsidentin bei der Kette gearbeitet habe.
Trump spottet: "Ich habe jetzt 15 Minuten länger als Kamala bei McDonald’s gearbeitet." Auf "Truth Social" behauptete er weiter: "Wir haben bei McDonald’s nachgefragt und sie sagen definitiv, dass es keine Aufzeichnungen darüber gibt, dass die lügende Kamala Harris jemals dort gearbeitet hat.“
"Wenn Trump verzweifelt ist, weiß er nur zu lügen", sagt ihr Wahlkampfsprecher Ian Sams am Sonntag. "Er kann nicht verstehen, wie es ist, einen Sommerjob zu haben, weil ihm Millionen auf dem Silbertablett serviert wurden, nur um sie dann zu verprassen."
Russland und das abgeschottete Nordkorea nähern sich politisch immer weiter an. Im Juni dieses Jahres besuchte der russische Machthaber Wladimir Putin Nordkorea. Es waren 24 Jahre seit seinem ersten Besuch vergangen.