Migranten erreichen USA, klettern auf Grenzzaun – und Trump schweigt
14.11.2018, 06:2014.11.2018, 08:07
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Die Ersten haben die Grenze erreicht: Nach einer Tausende Kilometer langen Reise
durch Mexiko haben die ersten Migranten aus Mittelamerika den
Grenzzaun zu den USA erklommen. Etwa 20 Menschen kletterten am
Dienstag auf den Zaun zwischen Tijuana und San Diego an der
Pazifikküste. Die Aktion versetzte die Beamten des US-Grenzschutzes
in Alarmbereitschaft, sie griffen allerdings nicht ein.
Nach rund 20 Minuten stiegen die Migranten wieder auf der mexikanischen Seite der Grenze hinab. Andere schauten nur durch die Gitterstäbe oder badeten im Meer.
Zwischen Tijuana und San Diego teilt der Grenzzaun den Strand und reicht bis in den Pazifischen Ozean.
Die Menschen aus Mittelamerika gehörten zu einer ersten Gruppe von 357
Menschen, die am Dienstag in neun Bussen in Tijuana ankamen. Er sei
glücklich, nur einen Schritt davon entfernt zu sein, die USA zu
betreten, sagte José Alfredi Mejía Márquez aus Honduras. Márquez hatte sich vor einem Monat mit der "Migranten-Karawane" (eine Trump-Wortschöpfung) in der honduranischen Stadt San Pedro Sula auf den
Weg gemacht. Die Migranten fliehen vor der Gewalt durch Jugendbanden
und der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region.
Der Großteil der Gruppe befand sich jedoch noch rund 2400
Kilometer weiter südlich in der mexikanischen Stadt Guadalajara. Die
sogenannte Karawane besteht aus rund 5000 Menschen aus Honduras,
Guatemala und El Salvador. Ihr Ziel sind die USA. Auf dem Weg dorthin
hat sich die Karawane jedoch in kleinere Gruppen geteilt.
Wann der
Großteil Tijuana erreichen könnte, war weiter nicht klar. Eine zweite
Migranten-Gruppe, die aus rund 1200 Menschen bestand, befand sich in
einem Sportstadion in Mexiko-Stadt. Eine dritte Gruppe von rund 2000
Menschen war im südlichen Bundesstaat Veracruz auf dem Weg Richtung
Norden.
Wie Trump gegen Migration kämpft:
US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche die Regelungen für Asylverfahren an der südlichen US-Grenze verschärft. Der Republikaner ordnete an, dass Migranten, die die Grenze in die USA illegal überschreiten, ein Asylverfahren verweigert werden soll. Die Verfahren wären damit grundsätzlich nur noch an offiziellen Grenzübergängen möglich.
Der Schritt ist höchst umstritten. Mehrere Organisationen hatten
bereits zuvor Widerstand vor Gerichten angekündigt. Trump hatte mit
dem Thema der illegalen Migration massiv Wahlkampf für die
Kongresswahlen vergangene Woche gemacht. Er sprach von einer
"Invasion" und überzeichnete die Lage stark. Nach der Wahl äußerte er
sich kaum noch zu den Migranten.
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