"Tschüüüüüüs!", scheint Nordkoreas Diktator Kim Jong-un zu rufen, der seine Land mit brutalem Vorgehen regiert. Bild: imago stock&people
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Nordkoreas Kim will Trump treffen – fährt er Zug, weil seine "Air Force Un" kaputt ist?
24.02.2019, 10:35
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Ein Flug von Korea nach Vietnam dauert etwa fünf Stunden. Doch
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un wählt die längere Variante und
setzt sich in seinen Sonderzug, um bis Mittwoch die 4500 Kilometer
zum Gipfel mit US-Präsident Donald Trump in Hanoi zu bewältigen.
Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte am frühen Sonntagmorgen Bilder von der Abfahrt Kims mit seinem gepanzerten Sonderzug.
Kim werde auf seiner Fahrt von Mitgliedern des Politbüros und auch Zentralkomitees der Kommunistischen Partei begleitet, berichtete die Agentur. Ein Foto von KCNA zeigte Kim winkend in der Tür eines der Waggons.
Klatschen sie in Wahrheit, weil er bald das Land verlässt? Nordkoreas Diktator Kim verabschiedet sich vor seiner Reise zum Treffen mit US-Präsident Trump von seinen Getreuen. Bild: kcna/imago
Am Samstagabend (Ortszeit) passierte ein Zug aus Nordkorea
bei Dandong die Grenze zu China, zuvor hatten Sicherheitskräfte die
Straßen um den Bahnhof der Stadt blockiert, wie die südkoreanische
Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Informanten berichten.
Es werde angenommen, dass Kim darin sitze. Die Reise von Pjöngjang
nach Hanoi führt über eine Strecke von 4500 Kilometern.
Kim hatte seine erste offizielle Auslandsreise, die ihn im März des
vergangenen Jahres nach China führte, ebenfalls mit dem Zug
unternommen. Dabei handelte es sich um einen kugelsicheren
gepanzerten Sonderzug, wie ihn schon sein Ende Dezember 2011
gestorbener Vater Kim Jong Il während seiner Herrschaft zu Reisen
nach China und Russland benutzt hatte. Dass Kim Jong Un in China war,
wurde erst später offiziell bestätigt.
Beobachter vermuten, dass Kim mit diesem Zug unterwegs ist.
Bild: Kyodo News/AP
Kim trifft Trump am Mittwoch in der vietnamesischen Hauptstadt. Im
Mittelpunkt stehen Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas und
mögliche Gegenleistungen Washingtons. Bei ihrem ersten Gipfel im
vergangenen Juni in Singapur hatte Kim zwar seine grundsätzliche
Bereitschaft zur "vollständigen Denuklearisierung" erklärt. Es gab
aber keine konkreten Zusagen, bis wann Nordkorea sein
Atomwaffenarsenal abrüsten will. Trumps Ziel ist es, Nordkorea zu
einer vollständigen atomaren Abrüstung zu bewegen.
Kim war zu dem Singapur-Gipfel mit einer Boeing 747-Maschine von Air
China geflogen. Bereits seit einiger Zeit wird spekuliert, dass die
nordkoreanische Regungsmaschine vom Typ Iljuschin, auch "Air Force
Un" genannt wird, nicht flugfähig sein soll.
Israel kündigt nach iranischem Raketenangriff Vergeltung an – Sorge vor Eskalation wächst
Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht – und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros. Wann ein Vergeltungsschlag auf den Iran erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Bereits in der Nacht zum Mittwoch griff Israel im Kampf gegen die proiranische Hisbollah-Miliz aber erneut die libanesische Hauptstadt Beirut an. Der Iran selbst warnte Israel indes vor einem Vergeltungsschlag und drohte seinerseits eine heftige weitere Reaktion an. Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost soll der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.