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USA: Trump will trotz Grönland-Plan auf einmal Eier von Dänemark

A sign is mounted on a shelve of eggs at a grocery store in Northbrook, Ill., Friday, Feb. 28, 2025. (AP Photo/Nam Y. Huh)
Die USA haben ein Eier-Problem.Bild: AP / Nam Y. Huh
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Grönland oder Eier? Trumps USA fordern von Dänemark beides

14.03.2025, 18:11
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Donald Trump hat innerhalb kürzester Zeit an so vielen Fronten für beispielloses Chaos gesorgt, dass es schwer ist, über jede Krise einen Überblick zu behalten. Er hat bei Weitem nicht nur Feinde gegen sich aufgebracht, sondern vor allem zahlreiche Freunde der USA verprellt. Dänemark etwa hat er im Fall von Grönland einfach mal das Staatsgebiet streitig gemacht.

Trump behauptete, Grönland würde sich in Zukunft "freiwillig" den USA anschließen. Die Absurdität seines Plans und Vorgehens ist kaum in Worte zu fassen – ganz zu schweigen davon, dass er Dänemark im Stile eines zu breitgebauten Pumpers anrempelt. Sieht nicht geil aus, ist auch einfach nur peinlich, merkt die handelnde Person in der Regel aber herzlich wenig von.

Umso witziger wird diese diplomatische Tölpelhaftigkeit dadurch, dass die USA ausgerechnet Dänemark in einer anderen Sache nun um Hilfe bitten. Es ist wie früher auf dem Schulhof: "Gib' mal dein Pausenbrot her! Ach und ähm ... kann ich die Hausaufgaben bei dir abschreiben?"

Donald Trump hat Eier-Krise an der Backe – USA bitten um Hilfe

Denn in den USA ist in den vergangenen Monaten eine regelrechte Eierkrise ausgebrochen. Schuld daran ist unter anderem ein massiver Ausbruch der Vogelgrippe, der Millionen von Legehennen das Leben kostete. Infolgedessen explodierten die Preise – im Durchschnitt lagen sie zwischenzeitlich bei 8 US-Dollar.

In vielen Supermärkten waren die Regale entweder leer oder stark ausgedünnt, sodass sie Eier-Limitierungen pro Einkauf einführten. Donald Trump versprach im Wahlkampf – in typisch Trump'scher Manier –, ab dem "ersten Tag" seiner Präsidentschaft die Preise zu senken. Das gelang natürlich nicht.

Zwar hat sich der Eier-Preis mittlerweile wieder leicht erholt, dennoch haben die USA wegen der Knappheit bei einigen Ländern nach Eier-Nachschub gefragt – unter anderem bei Dänemark.

USA: Liebesbriefe an Dänemark? Eiertanz während Grönland-Krawall

Aus einem dementsprechenden Briefwechsel zwischen dem US-Landwirtschaftsministerium und dem dänischen Branchenverband Danish Eggs zitiert Reuters. Demnach sollen die USA sich bereits Ende Februar vorgetastet haben und im März nachgelegt haben.

"Wir warten immer noch auf weitere Hinweise aus Washington zu den nächsten Schritten, aber haben Sie eine Schätzung der Anzahl der Eier, die in die USA geliefert werden könnten?", soll es in diesem zweiten Brief geheißen haben. Die dänische Seite hätte geantwortet, dass sie dies zwar untersuche, eine Knappheit an Eiern derzeit aber "überall auf der Welt" vorliege, "weil der Verbrauch steigt und viele von der Vogelgrippe betroffen sind".

In einem Interview mit dem dänischen Branchenportal "Agriwatch" erklärte Jørgen Nyberg Larsen von Danish Eggs, dass Eier in den USA gewaschen werden müssen, was in der Europäischen Union verboten sei. Dementsprechend ist es auch weiterhin unklar, ob es zu einem Deal kommt. Bisher liefern etwa die Türkei und Mexiko Eier an die USA.

Unabhängig davon, ob es zu einem Geschäft zwischen Dänemark und den USA kommt, ist der US-amerikanische Vorstoß brisant. Zeigen sich die Dän:innen als knallharter Verhandlungspartner, könnten sie ja vielleicht einen Deal erwirken, der den USA so viele Eier zusagt, wie sie wollen – solange sie beim Thema Grönland endlich Ruhe geben.

Doch auch für andere Szenarien sind die nördlichen Nachbarn Deutschlands gewappnet: Dänemark verstärkte nach den ersten Trump-Aussagen bereits vor Wochen die Militärpräsenz rund um Grönland.

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