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Donald Trump: Fake-News-Vorwürfe zu Eier-Krise – was wirklich dran ist

President Donald Trump speaks to reporters on the South Lawn of the White House Tuesday, March 11, 2025, in Washington. (Pool via AP)
Jetzt sorgt ein Instagram-Post des Weißen Hauses unter Trump für Aufsehen.Bild: Pool
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Donald Trump und die Eier-Krise: Was an den Fake-News-Vorwürfen stimmt und was nicht

12.03.2025, 16:54
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Eier-Krise in den USA: Die Preise für Eier waren in den vergangenen Wochen und Monaten dermaßen stark angestiegen, dass es teils zu kuriosen Situationen kam. So sind einerseits 100.000 Eier im Wert von schätzungsweise 40.000 Dollar aus einem Lieferanhänger in Pennsylvania gestohlen worden. Offenbar ist zudem ein regelrechter Eierschmuggel-Aufschwung zu beobachten: Zollbeamte berichten von mehr geschmuggelten Eiern als Fentanyl.

Nun sorgt ein Instagram-Post des Weißen Hauses für Aufsehen. Darauf zu sehen: ein Eierkarton mit der Schlagzeile "Egg Prices Plunge Nearly $2, Now Lower than When Trump Took Office". Demnach seien die Eierpreise also um fast zwei Dollar gesunken und lägen jetzt unter dem Niveau des Zeitpunkts, als Donald Trump das Präsidentenamt antrat. Veröffentlicht wurde der Post unter Berufung auf die konservative Zeitung "Washington Examiner".

Eine Behauptung, die Menschen in den USA offenbar fassungslos zurücklässt.

User werfen dem Weißen Haus und Donald Trump Fake News vor

Die Reaktionen unter dem Beitrag ließen nicht lange auf sich warten. Offenbar kauft die Mehrheit der Menschen dem Weißen Haus dies nicht ab, zu lange litten sie wohl unter den horrenden Preisen. Ein User schreibt etwa als Anspielung auf eine Satire-Publikation: "Ist das jetzt 'The Onion'? Bitte sag mir, dass das nicht echt ist."

Ein anderer schreibt "Es ist zu früh für Aprilscherze" und ein weiterer kommentiert trocken: "Quelle: Bruder, vertrau mir einfach." Alle Top-Kommentare sind ausschließlich kritisch gegenüber dieser Aussage. Hier ist man sich einig: Das sind Fake News!

Doch was ist dran an der Behauptung? Hat das Weiße Haus hier gelogen? Ein Blick auf aktuelle Daten zeigt: Tatsächlich sind die Eierpreise in den letzten Tagen deutlich gesunken – und sie liegen jetzt wirklich unter dem Niveau als zu Trumps Amtsantritt. So oft also Fake News tatsächlich aus dem Mund von Donald Trump kommen, ist dies hier nicht der Fall.

Eier-Krise bald vorbei? Diesmal keine Fake News von Donald Trump

Das geht zumindest aus aktuellen Daten der Plattform Trading Economics hervor, wonach die Eierpreise zuletzt stark gefallen sind. Am 11. März 2025 lag der Durchschnittspreis für ein Dutzend Eier bei 5,51 Dollar. Das war zuletzt im Dezember 2024 so, also vor seinem erneuten Amtsantritt.

Als Donald Trump sein Amt antrat, wurden Eier zunächst signifikant teurer, bis sie am 4. März bei über 8 US-Dollar lagen. Seitdem sinken die Preise stetig.

Eier
Die Preise für Eier in den USA sind zuletzt tatsächlich gesunken.Trading Economics

Die Behauptung des Weißen Hauses ist also – entgegen vieler anfänglicher Zweifel – faktisch korrekt. Dass sie nun sinken, liegt jedoch nicht an Donald Trump, sondern hauptsächlich an marktbedingten Faktoren. So haben sich die Legehennenbestände nach der Vogelgrippe-Krise teilweise erholt.

Zudem steigt das Angebot zu dieser Jahreszeit oft an, weil Legehennen mit zunehmendem Tageslicht produktiver werden. Und: Einige Menschen essen während der christlichen Fastenzeit, die dieses Jahr am 5. März begann, weniger tierische Produkte. All dies hat wohl mit dem sinkenden Eierpreis zu tun.

Der Eierpreis ist in den USA längst zu einem politischen Symbol geworden. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Preise ab dem "ersten Tag" seiner Präsidentschaft zu senken und nutzt den Rückgang nun für sich.

Punk-Sänger darf nicht in USA einreisen – "bin ein bisschen stolz"
Seit der zweiten Amtszeit von Donald Trump läuft in den USA einiges anders. Das spüren mittlerweile auch viele ausländische Staatsangehörige bei der Einreise.

Bis vor Kurzem lasen sich die Reisehinweise vom Auswärtigen Amt für die USA ziemlich harmlos. Angesichts sich häufender Fälle von verweigerter Einreisen sowie Festnahmen an den US-Grenzen ergänzte das Ministerium in der vergangenen Woche nun ihre Anmerkungen für die Vereinigten Staaten.

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