US-Präsident Trump will die Hinterbliebenen des Pittsburgh-Attentats besuchen.Bild: imago/AP-montage
USA
Trump will Pittsburgh nach Anschlag besuchen – und es hagelt Protest
30.10.2018, 12:36
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20 Minuten lang schoss Robert Bowers (46) am vergangenen Samstag in einer Synagoge in Pittsburgh (USA) um sich. Der Rechtsradikale tötete insgesamt elf Menschen im Alter zwischen 50 und 97 Jahren.
Nun will US-Präsident Donald Trump (72) mit First Lady Melania (48) den Ort des verheerenden Attentats besuchen. Doch sein angekündigter Besuch stößt auf entschiedenen Protest.
Trump zum TV-Sender Fox: "Ich will nur Respekt zollen. Ich werde auch zum Krankenhaus gehen, um die Polizisten und einige der Menschen zu besuchen, die so schwer verletzt wurden."
Trump und First Lady Melania wollen mit ihrem Auftritt die Anteilnahme der Amerikaner zum Ausdruck bringen und mit
den Menschen in Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania trauern.
US-Präsident Donald Trump.Bild: AP
Einige
Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Pittsburgh – wie auch andere
Kritiker Trumps – werfen dem Präsidenten vor, Hass in der
Gesellschaft zu schüren und Gewaltausbrüche wie jenen in Pittsburgh
mit zu verantworten.
Kritik daran, dass Trump seit kurzem
offen Nationalismus propagiert, wies der US-Präsident zurück. "Ich
bin stolz auf dieses Land, und das nenne ich Nationalismus", sagte
er. "Ich sehe darin keine andere Assoziation."
Trump äußerte sich auch auf Twitter zu dem Hassverbrechen in Pittsburgh:
In einem offenen Brief schrieben Mitglieder der jüdischen
Organisation "Bend the Arc", Trump sei in der Stadt
nicht willkommen, solange er Rechtsradikalismus nicht klar verurteile
und solange er nicht mit Angriffen auf Flüchtlinge, Migranten und
Minderheiten aufhöre. Sie warfen Trump vor, er stachele Menschen
zu solchen Taten an.
Der Rabbi der "Tree of Life"-Synagoge in Pittsburgh, Jeffrey Myers,
wiederum sagte CNN, Trump sei willkommen. Myers betonte, er sei
ein US-Bürger und Trump sei sein Präsident.
Elf Menschen kamen bei dem Hassverbrechen ums Leben.Bild: imago stock&people
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, bezeichnete die Attacke als "Massenmord" und eine "Tat des
Bösen".
Sanders fügte hinzu:
"Antisemitismus ist eine Plage für die Menschheit."
Es handelt sich nach den Worten von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu um das folgenschwerste antisemitische Verbrechen in der Geschichte der USA. Laut US-Justizminister Jeff Sessions könnte dem Angreifer die Todesstrafe drohen.
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