USA: Donald Trump schafft sich mit loyalen Anhängern ein wahres (Grusel-)Kabinett
Loyalität an erster Stelle: Der frisch gewählte US-Präsident Donald Trump setzt bei der Besetzung seines Führungsteams auf treue Weggefährt:innen. Elon Musk soll sich um die Kürzung der Regierungsausgaben kümmern, und ein Fox-Moderator wird als Verteidigungsminister handeln. Auch die Posten für das Justizministerium und das Außenministerium sind bereits vergeben.
Würde es sich dabei um Rollen für ein Theaterstück statt um einige der wichtigsten politischen Posten der Welt handeln, wäre es gut besetzt. Ihre Eignung darf in einigen Fällen durchaus infrage gestellt werden. Wir zeigen dir, wieso.
Elon Musk: Der mit den Milliarden tanzt
Der Milliardär Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX und X-Besitzer, soll gemeinsam mit dem Biotech-Millionär Vivek Ramaswamy eine neue Behörde leiten, die es noch gar nicht gibt: für Regierungseffizienz.
Susie Wiles: die "Eiskönigin"
Susie Wiles wird voraussichtlich als seine zukünftige Stabschefin im Weißen Haus eine der einflussreichsten Frauen in Washington sein. Trump selbst verriet den Spitznamen seiner bisherigen Wahlkampfleiterin: "Lasst mich euch sagen, wir nennen sie die Eiskönigin."
Stephen Miller: der Migranten-Hasser
Stephen Miller soll zum stellvertretenden Stabschef ernannt werden. Während der ersten Amtszeit Trumps spielte er eine Schlüsselrolle bei zwei stark kritisierten Maßnahmen: dem sogenannten "Muslim Ban", der sich ursprünglich gegen sieben arabische Staaten richtete einerseits. Andererseits war Miller an der Umsetzung der Praxis beteiligt, Kinder von Migrant:innen an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern zu trennen.
Pete Hegseth und Sean Duffy: die TV-Moderatoren
Pete Hegseth, der als zukünftiger Verteidigungsminister vorgeschlagen wird, ist derzeit Moderator bei Trumps Lieblingssender Fox News. Zuvor diente er im Irak- und Afghanistan-Krieg.
Zudem hat Donald Trump den ehemaligen republikanischen Abgeordneten Sean Duffy aus Wisconsin für das Amt des Verkehrsministers nominiert. Er ist ebenfalls bekannt als Moderator bei Fox News.
Marco Rubio: der Kompetente
Er hat immerhin Ahnung: Der Senator aus Florida ist ein erfahrener Außenpolitiker und soll unter Trump Außenminister werden. Er legt großen Wert auf Fachwissen und unterstützt im Gegensatz zu vielen anderen Republikanern internationale Allianzen wie die Nato. Dennoch: Rubio verfolgt eine harte Außenpolitik, stimmte etwa gegen weitere Ukraine-Hilfen.
Doug Burgum: der LGBTQ-Ambivalente
Das Innenministerium soll der Gouverneur des Bundesstaates North Dakota, Doug Burgum, leiten. Zwischen 2021 und 2023 stellte er sich jedoch mehrfach gegen Gesetzesentwürfe seiner Partei, die die Rechte der LGBTQIA+-Community einschränken wollte.
2023 unterzeichnete er Gesetze, die von Kritiker:innen als gegen Transgender*Personen gerichtet angesehen wurden, darunter Sportverbote für Transgender*Athlet:innen.
Tulsi Gabbard: die Putin-Freundin
Tulsi Gabbard soll Geheimdienstkoordinatorin in der künftigen Regierung werden. Bis 2021 noch Demokratin, zählt sie mittlerweile zu den treusten Unterstützer:innen Trumps.
Gabbard ist eine von Trumps umstrittensten Personalien: Sie trifft sich mit dem syrischen Diktator Bashar al-Assad, rechtfertigt den Angriffskrieg auf die Ukraine und verbreitet russische Verschwörungstheorien.
Demokraten und Sicherheitsexpert:innen sehen in Gabbard als Director of National Intelligence (DNI) einen Gewinn für Russland und eine Gefahr für die nationale Sicherheit der USA.
Linda McMahon: die Wrestling-Managerin
Trump will die einstige Wrestling-Unternehmerin und persönliche Vertraute, Linda McMahon, zur Bildungsministerin zu ernennen. Aktuell ist sie Co-Chefin von Trumps Team, das die Amtsübernahme des Republikaners am 20. Januar vorbereitet.
John Ratcliffe: der China-Hasser
Donald Trump hat John Ratcliffe, seinen ehemaligen Geheimdienstkoordinator, als neuen Chef der CIA nominiert. Er hat China wiederholt als größte Bedrohung für die US-Interessen und den Rest der freien Welt bezeichnet.
Brendan Carr: der Zensor
Der Republikaner Brendan Carr wurde von Donald Trump für die Leitung der US-Medienaufsichtsbehörde FCC nominiert. Er unterstützt Trumps Pläne, Fernsehsender zu bestrafen, die kritisch über ihn berichten.
Elise Stefanik: die UN-Kritikerin
Elise Stefanik ist Abgeordnete aus dem Bundesstaat New York und Mitglied der Fraktionsführung der Republikaner im US-Repräsentantenhaus und soll nun die Vereinigten Staaten in der UN vertreten. Dabei ist ausgerechnet sie eine UN-Kritikerin. Stefanik gilt als eine der entschiedensten Verteidiger Israels und der Politik der Netanyahu-Regierung.
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Mike Waltz: der Ukraine-Turnaround
Mike Waltz soll nationaler Sicherheitsberater werden. Anfangs forderte er unter Präsident Biden eine kontinuierliche Waffen- und Munitionsversorgung für die Ukraine. Inzwischen betont er, dass europäische Länder mehr Verantwortung für ihre Verteidigung übernehmen und die Unterstützung der Ukraine selbständig leisten sollten.
Kristi Noem: die Hunde-Mörderin
Die republikanische Gouverneurin von South Dakota, Kristi L. Noem, soll Trumps Ministeriums für Heimatschutz leiten. Diese Behörde wird eine Schlüsselrolle dabei spielen, Trumps Versprechen zu erfüllen, Millionen von Migrant:innen ohne gültige Papiere zu deportieren.
Sie war als mögliche Vizepräsidentschaftskandidatin Trumps gehandelt worden, doch ihre Chancen schwanden. Der Grund: Sie hatte in einem 2023 veröffentlichten Buch enthüllt, dass sie den Familienhund erschossen habe, weil er "unerziehbar" und aggressiv gewesen sei.
Tom Homan: der "Grenz-Zar"
Der Polizist und Grenzschutzbeamte Tom Homan soll nach Trumps Worten "Grenz-Zar" der USA werden. Seine Verantwortung: der Schutz der Grenze zu Mexiko und die angekündigte Deportation von "illegalen Ausländern zurück in ihre Heimatländer", wie Trump es ausdrückt. Er gilt als einer der Begründer der umstrittenen "Null-Toleranz-Politik" an der Grenze zu Mexiko.
Robert F. Kennedy: der Verschwörungstheoretiker
Die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. als zukünftiger US-Gesundheitsminister sorgt ebenfalls für Kontroversen. Denn der Sohn des früheren Justizministers und Präsidentschaftsbewerbers Robert F. Kennedy ist bekannt als Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungstheorien.
Chris Wright: der Klimaleugner
Donald Trump will den Fracking-Unternehmer und Klimawandel-Skeptiker Chris Wright zum Energieminister machen. Der Gründer des Unternehmens Liberty Energy soll Bürokratie abbauen, um Investitionen in fossile Brennstoffe zu fördern.
Wright erklärte auf der Plattform X: "Es gibt keine saubere oder schmutzige Energie, alle Energiequellen haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Welt."
Lee Zeldin: der Umweltsünder
Donald Trump plant, die bestehenden Klimaschutzvorschriften abzuschaffen und die Regulierung zu verringern. Dies soll unter der Leitung von Lee Zeldin geschehen, einem ehemaligen Abgeordneten aus New York und loyalen Trump-Anhänger.
Zeldin hat in der Vergangenheit regelmäßig gegen Maßnahmen der Umweltbehörde EPA gestimmt, darunter die Sanierung giftiger Brachflächen und Fördermittel für saubere Schulbusse. Auch das Klimagesetz IRA der Biden-Regierung lehnt er ab.
Pam Bondi: die juristische Allzweckwaffe
Nach dem Rückzug von Matt Gaetz hat Trump mit Pam Bondi einen schnellen Ersatz für die Spitze des Justizministeriums bei der Hand: die Staatsanwältin und ehemalige Justizministerin Floridas. Bondi ist eine Verbündete und gehörte zu dem Anwaltsteam, das Trump im Amtsenthebungsverfahren gegen ihn vertrat.
Mehmet Oz: der umstrittene TV-Arzt
Mehmet Oz ist ein bekannter TV-Arzt und ehemaliger Herzchirurg. Er wurde von Trump für die Leitung von Medicare und Medicaid nominiert. Oz setzt sich für mehr private Leistungen in den Systemen ein und wurde für umstrittene Aussagen zur Alternativmedizin und unbewiesenen Corona-Behandlungen kritisiert.
Howard Lutnick: der Banker
Howard Lutnick ist CEO der New Yorker Investmentbank Cantor Fitzgerald und war ursprünglich als Finanzminister im Gespräch. Nun will Trump seinen Berater und Geldgeber zum Handelsminister machen. Zudem soll er "direkt" den Posten des US-Handelsbeauftragten verantworten, das sind normalerweise zwei getrennte Posten.
Scott Bessent: der "Herr des Geldes"
Star-Investor und Milliardär Scott Bessent soll unter Trump Finanzminister werden. Der 62-Jährige hatte Trump im Wahlkampf in Wirtschaftsfragen beraten und ist Gründer des Hedgefonds Key Square Capital Management.
In einem Zeitungsbeitrag kurz nach der Wahl hatte Bessent gefordert, dass Trump eine Politik der Deregulierung und Steuersenkungen verfolgt.