Das US-Innenministerium hat ein Dekret von US-Präsident Donald Trump zur Namensänderung des Golf von Mexiko in Golf von Amerika umgesetzt. Zumindest in der offiziellen Amtssprache heißt der Meerbusen jetzt "Golf von Amerika". Google reagierte schnell auf die Änderung, von der noch unklar ist, ob die angrenzenden Staaten diese überhaupt akzeptieren werden. US-Nutzer:innen wird die Bucht im Kartendienst künftig als Golf von Amerika angezeigt.
Ein Sprecher erklärte, der Schritt sei im Einklang mit Googles "langjähriger Praxis, Namensänderungen zu übernehmen, wenn sie in offiziellen Regierungsquellen aktualisiert wurden". Sobald die Datenbank "Geographic Names Information System" der US-Regierung aktualisiert hat, will auch Google den Namen ändern.
Durch die Anordnung Trumps sieht sich Google noch zu einer weiteren Änderung veranlasst. Bei Google gilt die USA nun als "heikles Land".
Die für Karten zuständige Abteilung bei Google hat die Einstufung als "sensitive country", wie die englische Bezeichnung ist, am Montag vorgenommen, wie "CNBC" berichtet. Diese Einstufung ist demnach Staaten mit strengen Regierungen und Grenzstreitigkeiten vorbehalten.
Das Unternehmen verwendet diese Bezeichnung auch für Länder, die eine "einzigartige Geometrie oder eine einzigartige Kennzeichnung" haben, wie der Sender aus einem ihm vorliegenden internen Google-Schriftverkehr zitiert.
Konkret handelt es sich bei der Einstufung als "sensitive country" um eine technische Konfiguration, die bedeutet, dass sich bestimmte Kennzeichnungen von denen anderer Länder unterscheidet, erklärt ein Sprecher dem Sender. Unklar ist, ob die neue Einstufung bei Google über die Kartenabteilung hinausgeht.
Die Anweisung von Google an die entsprechende Abteilung im Haus soll die Mitarbeitenden am Montag erreicht haben, wie aus dem Schriftverkehr hervorgehe. Damit kam sie zum gleichen Zeitpunkt, als Google erklärte, den Golf von Mexiko für US-Nutzer:innen in Golf von Amerika umzubenennen.
Die Mitarbeitenden aus der Kartenabteilung sollen laut "CNBC" mit besonderer Dringlichkeit angewiesen worden sein, die Einstufung der USA als "heiklen" Staat vorzunehmen. Demnach soll die Anweisung die höchste Prioritätsstufe gehabt haben, was bedeutet, dass die Mitarbeitenden ihre bisherige Arbeit unterbrechen sollten, um an der Änderung zu arbeiten.
Und so reiht sich die USA nun als "sensitive country" neben Länder wie China und Russland ein. Unter anderem Saudi-Arabien, der Irak und Israel hat Google ebenfalls als solche eingestuft. Neben der USA gehört nun auch Mexiko dazu.