Vor etwa zwei Wochen hat der künftige US-Präsident Donald Trump Tom Homan als seinen neuen "Grenz-Zar" vorgestellt. In dieser Position soll er die geplanten massenhaften Abschiebungen überwachen. "Schock und Furcht" seien laut eigener Aussage die Eckpfeiler seiner Arbeit.
Schon in Trumps erster Amtszeit war der gelernte Grenzschützer als Chef der Einwanderungsbehörde ICE tätig. Jetzt versprach er "die größte Abschiebeoperation, die dieses Land je gesehen hat". Neben den Abschiebungen ist Homan in seiner Position auch für die Überwachung der südlichen und nördlichen Grenzen sowie für die See- und Luftsicherheit zuständig.
Gerade bei den Demokrat:innen kommt das gar nicht gut an. Der Bürgermeister von Denver, Mike Johnston, kündigte etwa öffentlich an, sich gegen die Abschiebe-Pläne zu stellen. Er würde sogar Polizist:innen an die Stadtgrenze schicken, um sich den Bundesbeamten entgegenzustellen.
Jetzt drohte Homan dem Bürgermeister mit Gefängnis, wenn er sich gegen Trumps Pläne wehren würde. Johnston selbst sagte laut "Guardian", er habe keine Angst vor dem Gefängnis und ermutigte die Menschen, gegen Massenverhaftungen von Einwanderern in ihren Städten und Gemeinden zu protestieren.
Homan entgegnete daraufhin bei Fox-News: "Ich und der Bürgermeister von Denver sind uns in einem Punkt einig: Er ist bereit, ins Gefängnis zu gehen. Ich bin bereit, ihn ins Gefängnis zu bringen." Johnston stichelte daraufhin wiederum bei "9 News", er wünsche sich, wieder mit "vernünftigen Menschen" über schwierige Probleme verhandeln zu können.
Schon im Präsidentschaftswahlkampf stellte sich Johnston gegen Trumps Pläne. Dieser nahm in seiner Kampagne den Vorort Aurora in Denver ins Visier. Der sei zu einem "Kriegsgebiet" verkommen, weil venezolanische Bandenmitglieder Wohnhäuser übernommen hätten.
Homan selbst wisse zwar gar nicht, was in Denver überhaupt passiere, er versicherte aber, es wieder in Ordnung zu bringen. Auch in anderen demokratisch regierten Regionen gibt es Konflikte mit Homan.
Die Gouverneure von Kalifornien, Gavin Newsom, und Illinois, J. B. Pritzker, kündigten beide bereits an, sich zu wehren. Pritzker sagte kürzlich laut "Guardian" zu Journalisten: "Wenn ihr meine Leute holen wollt, müsst ihr erst an mir vorbei."
Homan kündigte an, auf solche Blockaden hart reagieren zu wollen. Die neue Regierung würde Städten und Staaten, die sich nicht an die Vorschriften halten, die Bundesmittel streichen. "Das wird passieren, das garantiere ich", sagte er bei Fox News.
Die Positionen des "Grenz-Zars" werden von vielen Expert:innen als menschenfeindlich kritisiert. In einem Interview mit CBS erklärte er etwa, dass die Trennung von Familien "ernsthaft in Betracht gezogen" werden müsse.