Kurz nach seinem Amtsantritt hat US-Präsident Donald Trump in zahlreichen Bereichen Kürzungen veranlasst. Während auf internationaler Ebene vor allem die Entwicklungshilfe betroffen war, fokussieren sich die Einsparungen auf nationaler Ebene vorrangig auf behördliche Stellen.
Konkret hatten hier zuletzt etwa staatliche Hochschulen oder die US-Raumfahrtbehörde Nasa zu kämpfen. Nun schlagen allerdings auch Meteorolog:innen in den USA Alarm, weil ihre Arbeit von den Kürzungen ebenfalls bedroht ist.
Berichten von "Politico" zufolge sind beim National Weather Service aktuell 155 Stellen ausgeschrieben. Die Behörde unterhält mehrere Standorte über das Land verteilt, die unter anderem für den Katastrophenschutz zuständig sind.
Die Stellenausschreibungen sind demnach vor allem an Meteorolog:innen, Hydrolog:innen und technische Expert:innen gerichtet. Auf lokaler Ebene entwickeln sie Warnsysteme und tauschen sich im Gefahrenfall auch mit politischen Verantwortlichen aus.
Verschiedene Behördenmitarbeitende warnen davor, wie problematisch die zahlreichen offenen Stellen im Sommer tatsächlich werden könnten. Denn gerade, wenn in den USA am 1. Juni die Hurrikan-Saison beginnt, sind die entsprechenden Positionen essenziell.
"Wir sind nicht vorbereitet. Wir gehen so unvorbereitet in die Hurrikansaison, wie ich es mir nur vorstellen kann", sagt Tom DiLiberto. Er selbst war früher bei der amerikanischen Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA angestellt.
Intern sollen laut "Politico" bereits Mails kursieren, in denen Mitarbeitende um einen Wechsel in die betroffenen Positionen gebeten werden. Oft würden damit höher qualifizierte Fachkräfte für die freien Stellen genutzt werden, nur um die Lücken in den Behörden zu füllen.
Hintergrund der Probleme bei den zuständigen Behörden ist ein Zusammenspiel aus einer steigenden Anzahl an Pensionierungen und durch die nationalen Kürzungen aktiv herbei geführten Kündigungen.
Einige Stellen müssten wegen der ausgedünnten Personallage nun mit Meteorolog:innen in Teilzeit besetzt werden. Bereits Anfang Mai hatten Abteilungsleiter des National Weather Service in einem offenen Brief Kritik an der Trump-Regierung geübt. Durch die Kürzungen nehme man ihnen zufolge einen "unnötigen Verlust von Leben" in Kauf.
Demokratische Abgeordnete warnen ebenfalls vor den Auswirkungen der Kürzungen bei den US-Wetterdiensten. "Wir wissen, dass es wahrscheinlich eine sehr intensive Hurrikan-Saison wird. Warum sollten wir uns in eine Lage bringen, in der wir nicht so gut wie möglich vorbereitet sind?", stellte ein Abgeordneter des Repräsentantenhauses in den Raum.
Neben dem Stellenabbau hat die US-Regierung auch konkrete Projekte bei den Wetterdiensten ins Visier genommen. DiLiberto erklärt "Politico", dass bestimmte Datensätze in Bezug auf Treibhausgase und schmelzendes Eis in der Arktis bald offline gehen könnten. Zuletzt wurde das bereits für bestimmte Daten zu Naturkatastrophen durchgesetzt.
"Die Trump-Regierung legt die Axt an die NOAA, deren Aufgabe es ist, die amerikanische Bevölkerung und ihre Lebensgrundlagen zu schützen", warnt der ehemalige Mitarbeiter der Behörde.