Möchten wirken wie: Ziemlich beste Freunde. Trump und der Ökonom David Malpass bei der Vorstellung des Kandidaten am Mittwoch im Weißen Haus in Washington. Bild: imago
USA
Trump nominiert Ökonom Malpass als Weltbank-Chef – seine Idee ist an Ironie kaum zu toppen
07.02.2019, 07:0804.03.2019, 10:26
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US-Präsident Donald Trump hat den 62-Jahre
alten Ökonom David Malpass als neuen Präsidenten der Weltbank
vorgeschlagen. Malpass, bisher als Staatssekretär im
Finanzministerium tätig, soll Jim Yong Kim ersetzen, der Ende Januar
überraschend sein Amt an der Spitze der Organisation niedergelegt
hatte.
"Nachdem ich Gespräche mit vielen Interessenten geführt habe, wusste ich, dass David die richtige Person ist."
Das sagte Trump am Mittwoch in Washington.
Was ist nun das Problem?
Malpass hatte sich in der Vergangenheit kritisch zu
multilateralen Organisationen geäußert. Unter anderem steht er auch
China und dessen Infrastrukturinitiative ("Seidenstraßen-Initiative")
kritisch gegenüber. In China wird befürchtet, dass Kredite der
Weltbank für von Peking dominierte Projekte in Entwicklungsländern
künftig weniger gut fließen.
Malpass hatte zuletzt an einer Reform der Weltbank mitgewirkt,
die unter anderem eine Kapitalerhöhung um 13 Milliarden Dollar
beinhaltet. Die USA hatten der Kapitalerhöhung lange Zeit skeptisch
gegenübergestanden. In den Verhandlungen erwirkte das Team um
Malpass, dass die Kreditvergabe der Bank künftig stärker auf sehr
arme Länder zugeschnitten wird. Aufstrebende Volkswirtschaften wie
China sollen weniger profitieren.
Die USA befinden sich mit China in einem heftigen
Handelskonflikt. Malpass gehört der US-Verhandlungsdelegation an, die
in der nächsten Woche nach China reisen wird, um den Konflikt
beizulegen und ein Abkommen auszuhandeln.
Wie geht es jetzt weiter?
Das letzte Wort haben die Gremien der Weltbank, der 189
Mitgliedsländer angehören und die vor allem Projekte zur
Armutsbekämpfung unterstützt. So hatte die Bank erst kürzlich einen
Aktionsplan im Umfang von 200 Milliarden Dollar für die Jahre 2021
bis 2025 vorgelegt, mit dessen Hilfe sich arme Länder besser auf die
Folgen des Klimawandels vorbereiten können sollen. Die Entscheidung
zu der Personalie könnte im April fallen. Eine schlagkräftige
Opposition gegen den größten Anteilseigner der Weltbank gilt als
unwahrscheinlich.
Traditionsgemäß stellen die USA den Präsidenten der Weltbank,
während die Schwesterorganisation, der Internationale Währungsfonds
(IWF), von einem Europäer geführt wird. Derzeit ist dort die
Französin Christine Lagarde an der Spitze. Allerdings hatte es
zuletzt laute Rufe nach einer Reform dieser Regelung gegeben. Den
US-internen Auswahlprozess habe Finanzminister Steven Mnuchin
gemeinsam mit Präsidententochter Ivanka Trump geführt, verlautete aus
dem Weißen Haus.
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