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Trump verkauft eigenen Alkohol ans US-Militär – "will man nicht sehen"

21.08.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump spricht mit Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden und Soldaten der Nationalgarde. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Donald Trump schlägt erneut Profit aus seinem Amt als US-Präsident.Bild: AP / Jacquelyn Martin
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Trump verkauft eigenen Alkohol ans US-Militär – "schmeckt nach Enttäuschung"

Donald Trump nutzt seine Präsidentschaft in den USA regelmäßig für das eigene Geschäft. Neuerdings werden alkoholische Getränke der Trump-Familie auf einmal US-Soldat:innen angeboten – doch ist das auch legal?
10.11.2025, 13:5110.11.2025, 13:51

Immer wieder schmutzige Deals: US-Präsident Donald Trump ist in seinem Leben erst Millionenerbe gewesen, dann Geschäftsmann und schließlich zusätzlich Politiker. Seinen Geschäftssinn lässt er auch als US-Präsident definitiv nicht ruhen. Im Gegenteil: Er nutzt sein Amt sogar aus, um Business zu machen.

Im neuesten Fall macht er dies besonders schamlos: In Duty-Free-Shops der US-Küstenwache in Washington, D.C., und Virginia werden seit Kurzem Weine und Cider aus Trumps Weingut verkauft. Das sorgt einmal mehr für Diskussionen über die Verquickung von Amtsgeschäften und privaten Geschäftsinteressen der Trump-Familie.

USA: Trump-Wein und -Cider für die US-Armee

Die Produkte aus Trumps Weingut wurden erstmals durch einen anonymen Whistleblower bekannt, der sich als Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums zu erkennen gab. Auf Instagram veröffentlichte er ein Foto, das die Flaschen auf einem prominent platzierten Werbetisch in einem der Duty-Free-Shops zeigt. Diese Geschäfte bieten steuerfreies Einkaufen für Mitglieder der US-Streitkräfte und ihre Familien an.

Die stellvertretende Ministerin für Innere Sicherheit, Tricia McLaughlin, bestätigte gegenüber "The Independent", dass die Produkte in den Geschäften verkauft werden. Sie erklärte demnach in einer Stellungnahme: "Die tapferen Männer und Frauen der US-Küstenwache freuen sich, dass sie Trump-Wein und -Cider steuerfrei kaufen können."

Die Regierung bestätigte den Verkauf der Trump-Produkte zwar, betonte laut übereinstimmenden Berichten jedoch, dass keine Gesetze verletzt würden. Unterstützer:innen des Präsidenten argumentierten, dass es sich um eine Standard-Lizenzvereinbarung handele und Trump selbst nicht direkt in die Verkäufe involviert sei.

Auch Ethik-Experte Jordan Libowitz von der Organisation Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW) schätzt das Vorgehen als legal ein, wie er gegenüber "Forbes" erklärte: "Es gibt hier wahrscheinlich kein rechtliches Problem." Dennoch ergänzte er, dass es sehr wohl ethische Vorbehalte gebe.

Libowitz warnte davor, dass der Eindruck entstehen könnte, der Präsident profitiere persönlich von den Verkäufen. "Man möchte nicht, dass das Militär Partei ergreift. Werden sie auch versuchen, für andere Präsidenten Geld zu verdienen? Das Ganze ist seltsam", so Libowitz.

Instagram-User spotten über Trump-Wein

Unter dem Post des anonymen Whistleblowers zeigen sich viele User:innen fassungslos angesichts der Schamlosigkeit Trumps. "Jeden Tag frage ich mich, warum ihr diesen Typen gewählt habt", steht in einem Kommentar, "Warum tut denn niemand etwas [gegen Trump]?" in einem anderen.

Weitere User:innen spotten jedoch auch über Trumps neueste Aktion. "Es wäre schade, wenn jemand versehentlich den Tisch umwerfen würde", schreibt eine Userin. Ein anderer Kritiker scherzt: "Schmeckt nach Enttäuschung."

Trump und die Vermischung von Amt und Geschäft

Die aktuelle Kontroverse reiht sich in eine lange Liste von Fällen ein, in denen Trump geschäftliche Interessen und politische Macht miteinander verknüpfte. Trump hat sich in der Vergangenheit etwa nicht gescheut, seinen Namen für eine Vielzahl von Produkten zu vermarkten: von Steaks über goldene Sneaker bis hin zu Luxusuhren oder Bibel-Ausgaben.

Sein Online-Shop, der während seiner ersten Amtszeit noch auf präsidiale Produkte verzichtete, bietet mittlerweile eine ganze Kollektion an Artikeln mit direktem Bezug zu seiner Präsidentschaft an.

Laut "Forbes" hat sich Trumps Vermögen seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus auf 6,5 Milliarden Dollar fast verdoppelt, was vor allem auf lukrative Krypto-Investitionen seiner Familie zurückzuführen sei. Allein Trumps Weingeschäft wird auf rund 44 Millionen Dollar geschätzt – und das, obwohl er selbst angeblich keinen Alkohol trinkt.

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