Irgendwie ist es ja lustig: Da macht die Sportmarke Nike in den USA eine politisch angehauchte PR-Kampagne und erntet einen Shitstorm. Kritiker beginnen, ihre Sneakers öffentlich zu zerstören. Dann beginnen wiederum Kritiker der Kritiker diesen Boykott ins Lächerliche zu ziehen – mit Memes von Spongebob.
Lehnen uns zurück und beobachten den ganzen Wahnsinn genüsslich im Internet... Oder bei uns – denn wir zeigen dir die lustigsten Reaktionen auf den Nike-Boykott.
NFL-Spieler Colin Kaepernick verlor seinen Job als Quarterback bei den 49ers, nachdem er 2016 bei einem Spiel während der Nationalhymne auf die Knie ging, um gegen Polizeigewalt zu protestieren.
Nun hat ihn der Sporthersteller Nike zum neuen Gesicht ihrer Kampagne gemacht und wirbt mit dem Spruch: "Glaube an etwas. Selbst wenn das heißt, alles zu riskieren."
Hunderte amerikanische "Patrioten" posteten auf Twitter und Instagram unter #BoykottNike, wie sie Produkte der Firma entsorgten oder zerstörten, um ein Zeichen zu setzen. Sie kritisieren, dass Kaepernick durch die neue Kampagne zum Helden gemacht würde, obwohl sie seine Aktion für unpatriotisch halten. Ihr Hauptargument: Er hätte mit seinem, Kniefall die Nationalhymne nicht ausreichend gewürdigt.
Dazwischen gibt es auch Anmerkungen, dass der Firma mit dem Boykott und dem Gegen-Boykott jetzt einen PR-Coup gelungen ist, der Kritik am Unternehmen generell untergehen lässt.
Dabei gäbe es Gründe, das Unternehmen problematisch zu finden. Eine Gruppe Investigativreporter (Observer, Danwatch) hatten erst 2015 herausgefunden, dass in den kambodschanischen Fabriken von Nike, Puma und Asics, die Arbeiter unter extrem kurzen Verträgen, mieser Bezahlung und dem gesundheitlich bedenklichen Arbeitsumfeld litten.
Außerdem wird das Unternehmen derzeit von mehreren Frauen verklagt, die Nike sexistische Geschäftspraktiken vorwerfen (mehr dazu bei Front Office Sports).
(jd)