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Verbot irreführender Lebensmittel-Etiketten gefordert

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Bild: dpa/montage:watson
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Von wegen "natürlich" –Verbraucherschützer wollen irreführende Etiketten abschaffen

14.06.2018, 11:1428.06.2018, 14:17
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Bilder von Früchten oder die Bezeichnung "traditionell" auf Lebensmitteln können uns in die Irre führen – finden europäische Verbraucherschützer.

Deshalb müssten die Regeln für die Kennzeichnung von Lebensmitteln verschärft werden, forderte der Verbraucherschutzverband Beuc am Donnerstag von den EU-Institutionen. Nach EU-Recht dürften Lebensmittel-Etiketten auch heute schon nicht in die Irre führen, sagte Beuc-Chefin Monique Goyens. 

"Trotzdem nutzen Hersteller rechtliche Grauzonen aus und lassen ihre Produkte hochwertiger erscheinen als sie eigentlich sind."
Verbraucherschützerin Monique Goyens

In vielen Lebensmittelverpackungen ist sowieso ziemlich wenig drin:

Beuc nennt drei Tricks, mit denen Verbraucher getäuscht werden:

  • Bezeichnungen wie "traditionell" oder "natürlich", die den Eindruck besonderer Qualität erwecken.
  • Die Abbildung von Früchten auf Produkten, in denen der tatsächliche Fruchtanteil verschwindend gering ist.
  • Außerdem die Beschreibung als "Vollkorn"-Produkt, obwohl kaum Vollkorn drinsteckt.

Der Verband nennt das Beispiel eines "Rote-Früchte-Joghurt-Drinks", der in Belgien und den Niederlanden verkauft wird, und mehrere rote Früchte auf dem Etikett zeigt. Tatsächlich liege der Saftanteil an dem Getränk jedoch bei nur 2 Prozent, der Großteil davon sei zudem aus Äpfeln. Die auf der Packung abgebildeten Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren machten gerade mal 0,01 Prozent des gesamten Drinks aus.

Das fordern die Verbraucherschützer:

Beuc fordert, Begriffe wie "traditionell" oder "natürlich" müssten klar definiert werden. Zudem müsse es für selbst ernannte Vollkorn-Produkte eine Untergrenze für den Vollkorn-Anteil geben. Lebensmittel, auf denen bestimmte Zutaten wie Früchte besonders hervorgehoben werden, müssten ebenfalls einen Mindestanteil dieser Zutat enthalten.

(fh/dpa)

Lebensmittelverpackungen machen noch mehr Probleme. Viel Müll zum Beispiel.

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Verpackung vs. Lebensmittel
quelle: gk
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