Politik
Deutschland

Prüffall AfD: Partei verklagt Verfassungsschutz

Die AfD sieht sich verunglimpft – und verklagt den Verfassungschutz

06.02.2019, 21:3506.02.2019, 21:35

Die AfD sieht sich bekanntermaßen ganz gerne in der Opferrolle. Jetzt hat die dauerbeleidigte Partei mal wieder genug von schlechter Presse – und schießt juristisch gegen das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). 

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, wollen die Rechtspopulisten so verhindern, dass der Geheimdienst künftig öffentlich über ihre Einstufung als sogenannter "Prüffall" spricht. Der Verfassungsschutz habe keine juristische Grundlage für eine derartige "öffentlich-diskreditierende Mitteilung", begründet die AfD ihre Klage.

Ein "Prüffall" macht noch keine geheimdientliche Beobachtung

Als "Prüffall" gelten den Verfassungsschützern solche Organisationen, bei denen geprüft wird, ob eine Beobachtung notwendig ist. Damit ist aber noch kein Entscheidung darüber getroffen, ob eine Organisation tatsächlich "geheimdienstlich behandelt" wird. 

Die AfD sieht sich trotzdem in der Ausübung ihrer parteilichen Tätigkeit behindert, etwa beim Einsammeln von Spenden oder beim Anwerben von Neumitgliedern.

Geht es nach dem Willen der AfD, soll das BfV künftig jedes Mal 10.000 Euro zahlen, wenn es die Partei öffentlich als einen "Prüffall" bezeichnet. Das käme einem veritablen Maulkorb für die Behörde gleich.

Der Verfassungsschutz sah die AfD entlastet - die Partei sieht das anders

Dabei hatte deren Chef Thomas Haldenwang ohnehin schon sehr zurückhaltend über die Einstufung der Partei als "Prüffall" berichtet. Im Januar teilte Haldenwang in bestem Beamtendeutsch auf einer Pressekonferenz mit, "dass die vorliegenden Anhaltspunkte mit Blick auf die Partei als Ganzes noch nicht hinreichend verdichtet sind, um die Schwelle zum Beobachtungsobjekt zu überschreiten". Der Verfassungsschutz selbst sah die Partei damit entlastet. Gereicht hat das den selbsernannten Alternativen offenbar nicht.

Die Partei fühlt sich als Gesamtes durch die Einstufung als "Prüffall" stigmatisiert und "politisch in einer demokratiefeindlichen Ecke positioniert", die den Parteigrundsätzen widerspreche. 

(pcl)

Sahara Wagenknecht findet, dass der Verfassungsschutz zu weit geht

Russland setzt erstmals neue Bombe in der Ukraine ein: "Sieht nicht gut aus"
Während US-Präsident Donald Trump mit Russlands Machthaber Wladimir Putin über einen Frieden verhandeln will, fährt das russische Militär weiter harte Angriffe in der Ukraine – jetzt auch mit einer neuen Bombe.
Die Lage zwischen der Ukraine und Russland wird immer besser, könnte man denken, wenn man Donald Trump zuhört. Der US-Präsident betrachtet einen Frieden als realistische Möglichkeit, kündigte zuletzt ein weiteres Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin an, um Verhandlungen zu führen – erneut.
Zur Story