International
Politik

Israel kündigt Militäreinsätze gegen iranische Truppen in Syrien an

epa03478154 An Israeli F-15 'Eagle' military jet takes off from the Tel Nof Air Force base in central Israel, 19 November 2012. Israeli airstrikes on the Gaza Strip on 19 November killed two ...
Ein israelischer F-15-Kampfjet.Bild: Miri Tsachie/epa/dpa
Politik

Israel kündigt Militäreinsätze gegen iranische Truppen in Syrien an

15.04.2018, 13:18
Mehr «International»

Zwei israelische Minister haben am Sonntag ein weiteres Vorgehen ihres Landes gegen eine dauerhafte iranische Militärpräsenz in Syrien angekündigt.

Das sagen die israelischen Minister:

Der Minister für innere Sicherheit, Gilad Erdan, sagte im Armeeradio, wenn sich der Iran in Syrien militärisch festsetze, bedeute dies eine "Bedrohung für Israels Sicherheit".

Bildungsminister Naftali Bennett erklärte, Israel gestehe sich "vollständige Handlungsfreiheit" zu. "Wir werden dem Iran nicht erlauben, sich in Syrien festzusetzen", fügte er hinzu.

Nach Bennetts Worten darf Israels Nordgrenze nicht zum "Spielfeld" für den syrischen Staatschef Baschar al-Assad werden. Bennett, Chef der Siedlerpartei Jüdisches Heim, und Erdan von der Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gehören dessen Sicherheitskabinett an.

Darum macht die iranische Präsenz in Syrien Israel Sorgen:

Israel grenzt im Norden an Syrien und den Libanon. Die dortige mit dem Iran verbündete schiitische Hisbollah-Miliz steht im Syrien-Konflikt auf der Seite Assads. 

Den Iran sieht Israel als größte Bedrohung für seine nationale Sicherheit an. Ziel der militärischen Etablierung Teherans in Syrien sei es, im Falle eines künftigen Krieges gegen Israel über einen Vorposten zu verfügen, sagte Sicherheits-Minister Erdan. Es gebe einen Konsens innerhalb der israelischen Regierung, dass dies verhindert werden müsse.

So hat Israel in Syrien bislang militärisch interveniert:

Am vergangenen Montag hatte es einen Israel zugeschriebenen Angriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Militärstützpunkt T-4 in der Provinz Homs gegeben. Dabei gab es mindestens 14 Tote, darunter nach Angaben aus Teheran sieben iranische Soldaten. Der Angriff erfolgte zwei Tage nach einem mutmaßlichen Giftgasangriff in der Stadt Duma in der einstigen Rebellenenklave Ost-Ghuta bei Damaskus.

Israel flog in den vergangenen Jahren dutzende Angriffe auf Ziele in Syrien. Meist richteten sie sich gegen Waffenkonvois für die libanesische Hisbollah-Miliz, aber auch gegen iranische Stützpunkte. In der Regel bekennt sich Israel nicht dazu. Auch für den Luftangriff auf den Militärflughafen T-4 gab es keine offizielle Bestätigung aus Israel.

In der vergangenen Nacht gab es erneut Spekulationen über einen möglichen israelischen Militärschlag auf einen iranischen Truppenstützpunkt in Syrien.

Eine schwere Explosion hatte nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ein Gebiet im Norden Syriens erschüttert. Es blieb jedoch zunächst unklar, was die Detonation in der Provinz Aleppo am Samstagabend auslöste, wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.

Es könne sich zum Beispiel um eine Explosion in einem Waffendepot oder um einen Luftangriff gehandelt haben.Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Die staatliche iranische Nachrichtenagentur Tasnim meldete am Abend ebenfalls, dass ein unbekanntes Kampfflugzeug eine Lagerhalle südlich von Aleppo attackiert habe.

"Es kam zu einer enormen Explosion", schrieb Tasnim auf Twitter. Es soll sich um die Basis von Azzan handeln, sie gilt als wichtigste Militäreinrichtung des Iran in der Region Aleppo. Hier sind sowohl Mitglieder der Revolutionsgarden als auch iranisch-geführte Milizen aus Afghanistan, dem Irak und Pakistan untergebracht.

Der TV-Sender Al-Mayadeen, der der syrischen Regierung nahe steht, dementierte Gerüchte, es habe sich um einen israelischen Luftangriff gehandelt. Es habe sich vielmehr um eine elektrische Störung gehandelt, hieß es.

(fh/afp/dpa)

Russlands neue Bombe sorgt für Schrecken und Demoralisierung in der Ukraine

Für die Ukraine sieht es nicht gut aus. Nach einem langen Hin und Her aus Siegen und Rückschlägen wirkt das Land im Krieg gegen Russland geschwächt. Nicht nur hat die Ukraine seit Monaten kaum Landgewinne zu verzeichnen. Im Gegenteil: Ende Februar musste sie die monatelang umkämpfte Ortschaft Awdijiwka der russischen Armee überlassen. Darüber hinaus herrscht innerhalb des Staats- und Militärapparates Unruhe.

Zur Story