Die USA, Frankreich und Großbritannien haben militärische Ziele in Syrien angegriffen und damit auf einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz durch das Assad-Militär geantwortet.
Ziel der gezielten Luftschläge sei es gewesen, "die Fähigkeit des Regimes zum Chemiewaffeneinsatz zu beschneiden und es von weiteren Verstößen gegen die Chemiewaffenkonvention abzuhalten".
"Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist in der Syrienfrage, auch im Hinblick auf die Frage von Chemiewaffeneinsätzen, durch das Agieren Russlands schon seit Monaten blockiert und war auch im vorliegenden Fall nicht in der Lage, seine Aufgaben zu erfüllen", sagte Maas am Samstag laut einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin.
In dieser Situation sei "der begrenzte Angriff auf militärische Strukturen des syrischen Regimes" durch die drei ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats "ein angemessenes und erforderliches Signal" gewesen. Maas sagte mit Blick auf einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz in Syrien, die jetzigen Angriffe leisteten "einen Beitrag dazu, Wiederholungen dieses Leids zukünftig zu erschweren".
"Wir haben gewarnt, dass solche Aktionen nicht ohne Konsequenzen sein werden", hieß es weiter. Alle Verantwortung dafür hätten nun die Regierungen in Washington, London und Paris zu tragen.
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete den Militärschlag am Samstag in Moskau als Bruch des Völkerrechts. Die USA würden mit dem Angriff die humanitäre Katastrophe in Syrien weiter verschlimmern und "eine neue Flüchtlingswelle provozieren". Die Eskalation könne eine verheerende Auswirkung auf die gesamten Internationalen Beziehungen haben, sagte Putin weiter.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, schrieb auf Facebook, es gebe weiterhin keine Beweise für den mutmaßlichen Giftgasangriff auf die Stadt Duma.
Syrien bezeichnete den Militärschlag als Verstoß gegen internationales Recht. Der syrische Präsident Baschar Al-Assad sagte: "Die Aggression wird Syrien und die Syrer noch entschlossener machen, weiterzukämpfen und den Terror in jedem Teil des Landes zu zerschlagen", wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana vermeldete. Er spielte damit auf den Kampf gegen Rebellen in dem Land an.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat vor einer Eskalation der Syrienkrise mit unabsehbaren Folgen gewarnt. "Wir haben ein gemeinsames Ziel, jede Gewalteskalation zu vermeiden, die die Syrienkrise in einen größeren regionalen Konflikt verwandeln könnte - mit unkalkulierbaren Folgen für den Nahen Osten und sogar die ganze Welt", sagte Mogherini am Samstag im Namen der 28 EU-Staaten. Der Konflikt könne nur auf politischem Wege gelöst werden.
Sie sagte weiter, die Angriffe der USA, Frankreichs und Großbritanniens seien allein mit dem Ziel ausgeführt worden, den weiteren Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Regierung gegen das eigene Volk zu verhindern. "Die EU unterstützt alle Bemühungen zur Verhinderung von Chemiewaffeneinsätzen."
(fh/mbi/dpa)