Im Missbrauchskandal um den verurteilten US-Sportarzt Larry Nassar hat die Universität Michigan eine millionenschwere "umfassende Einigung" mit hunderten Opfern geschlossen. Die Universität Michigan, an der der Mediziner früher tätig war, hat nach Klagen seiner Missbrauchsopfer einer Entschädigungszahlung von insgesamt 500 Millionen Dollar (460 Millionen Euro) zugestimmt.
Für die 332 Kläger wird eine Summe von 425 Millionen Dollar bereitgestellt, der Rest wird in einem Fonds für möglicherweise noch ausstehende Klagen platziert, wie die Universität Michigan State am Mittwoch erklärte. Nassar ist wegen sexuellen Missbrauchs zu jahrzehntelanger Haft verurteilt worden.
Die "historische Einigung" sei dem Mut der mehr als 300 Frauen und Mädchen zu verdanken, die sich getraut hätten, über ihr Leid zu sprechen.
Nassar soll in seiner Zeit als Arzt des US-Turnteams, aber auch schon zuvor, insgesamt 265 Sportlerinnen sexuell missbraucht haben. Die 2017 bekannt gewordenen Missbrauchsvorwürfe gegen ihn reichen bis in die 1990er-Jahre zurück. Zu seinen Opfern gehörten auch die Olympiasiegerinnen Alexandra Raisman, McKayla Maroney und Simone Biles. In Folge des Skandals trat der komplette Vorstand des US-Turnverbandes zurück.
(hd/dpa)