Politik
Deutschland

Früherer Bamf-Chef erstattet wegen Asyl-Skandal Selbstanzeige

Früherer Bamf-Chef erstattet wegen Asyl-Skandal Selbstanzeige 

16.05.2018, 15:1416.05.2018, 15:14

Im Skandal um mutmaßlich manipulierte Asylanträge in der Bremer Außenstelle des Flüchtlings-Bundesamtes hat Manfred Schmidt, der frühere Chef der Behörde, nach dpa-Informationen ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Der frühere Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wolle damit seine Unschuld nachweisen. Schmidt leitete die Nürnberger Behörde von 2010 bis 2015. Das Bundesinnenministerium wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die frühere Leiterin der Bamf-Außenstelle in Bremen, weil diese zwischen 2013 und 2016 mindestens 1200 Menschen unrechtmäßig Asyl gewährt haben soll. Außer gegen die Frau wird gegen fünf weitere Beschuldigte ermittelt – darunter sind drei Rechtsanwälte und ein Dolmetscher.

Es besteht der Verdacht der Bestechlichkeit und der bandenmäßigen Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragstellung.

Die Affäre wird längst auch zum Problem für Bundesinnenminister Horst Seehofer, CSU. Die FDP drohte am Mittwoch mit einem Untersuchungsausschuss. "Diese Vorgänge müssen restlos aufgeklärt werden, damit Verschwörungstheoretikern kein Boden gegeben wird», sagte Parteichef Christian Lindner am Mittwoch bei der Generaldebatte zum Bundeshaushalt. 

Dann wandte er sich an Seehofer und warnte: "Sie sind einen Schritt entfernt von einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss." 

Zuvor hatten die Zeitungen "Welt" und "Nürnberger Nachrichten" einen internen Bamf-Untersuchungsbericht vermeldet, der gravierende Missstände offenlegen soll.

(hd/dpa)

Politik
"Hart aber Fair": Altmaier warnt vor "Klimapolizei" – und wird von Aktivistin verspottet
1
"Hart aber Fair": Altmaier warnt vor "Klimapolizei" – und wird von Aktivistin verspottet
Nach Höcke: ZDF will auch künftig über das berichten, was "AfD nicht gerne im Fokus sieht"
2
Nach Höcke: ZDF will auch künftig über das berichten, was "AfD nicht gerne im Fokus sieht"
Sind Nicht-Deutsche krimineller als Deutsche? Was die Statistik sagt – und was nicht
Sind Nicht-Deutsche krimineller als Deutsche? Was die Statistik sagt – und was nicht
von Nico Dannenberger
"Keinen Millimeter nach rechts": Grönemeyer sorgt mit Statement für Wirbel
1
"Keinen Millimeter nach rechts": Grönemeyer sorgt mit Statement für Wirbel
AfD-Politiker Höcke bricht TV-Interview ab – und droht ZDF-Reporter
AfD-Politiker Höcke bricht TV-Interview ab – und droht ZDF-Reporter
Politologe Quent: "Diese Wahlen widerlegen eine viel genannte These über die AfD"
3
Politologe Quent: "Diese Wahlen widerlegen eine viel genannte These über die AfD"
von Max Biederbeck
Warum die Jüdische Allgemeine nicht mit der AfD spricht
Warum die Jüdische Allgemeine nicht mit der AfD spricht
Machtkampf in der AfD: Warum sich schon jetzt zeigt, welches Schicksal Meuthen droht
3
Machtkampf in der AfD: Warum sich schon jetzt zeigt, welches Schicksal Meuthen droht
von Timo Stein
Mögliche Koalition? Kurz nach der Wahl stellt erste Grüne Forderungen an die CDU Sachsen
Mögliche Koalition? Kurz nach der Wahl stellt erste Grüne Forderungen an die CDU Sachsen
von Max Biederbeck
Landtagswahl in Brandenburg und Sachsen: Alle Prognosen im Überblick
1
Landtagswahl in Brandenburg und Sachsen: Alle Prognosen im Überblick
Ist der Kampf gegen die AfD im Osten schon verloren, Frau Schubert?
5
Ist der Kampf gegen die AfD im Osten schon verloren, Frau Schubert?
von Max Biederbeck
Wie mein Vater zum Wutbürger wurde – und so unser Verhältnis auf die Probe stellt
11
Wie mein Vater zum Wutbürger wurde – und so unser Verhältnis auf die Probe stellt
von Tom Niedraus* (Protokoll: Max Biederbeck)
"Nein, Moment": Bei Söders Antwort auf Maaßen-Frage staunt Maischberger nicht schlecht
2
"Nein, Moment": Bei Söders Antwort auf Maaßen-Frage staunt Maischberger nicht schlecht
CDU-Politiker Amthor diskutiert mit Asylhelferin über Integration: Dann gibt es Tränen
CDU-Politiker Amthor diskutiert mit Asylhelferin über Integration: Dann gibt es Tränen
Debatte um Maaßens Parteiausschluss: Es hagelt weiter Kritik für AKK
Debatte um Maaßens Parteiausschluss: Es hagelt weiter Kritik für AKK
Erzieherin: "Was viele Kollegen in Kitas tun, ist eigentlich Kindesmisshandlung"
13
Erzieherin: "Was viele Kollegen in Kitas tun, ist eigentlich Kindesmisshandlung"
von Ilona Böhnke
Maaßen, Sarrazin, Palmer: Warum diese 3 gegen ihre eigene Partei kämpfen
2
Maaßen, Sarrazin, Palmer: Warum diese 3 gegen ihre eigene Partei kämpfen
von Max Biederbeck
Weltgereister Wutbürger mit Mission: Herr Meier gegen die linksgrüne Welt
Weltgereister Wutbürger mit Mission: Herr Meier gegen die linksgrüne Welt
von Timo Stein
Scientology übernimmt heimlich Luxus-Laden mitten in Münchner Szene-Viertel. Wir waren da
Scientology übernimmt heimlich Luxus-Laden mitten in Münchner Szene-Viertel. Wir waren da
von Max Biederbeck
Unschuldig im Gefängnis, jetzt abgeschoben: Trump-Behörde ICE vor erschreckendem Schritt
Vier Jahrzehnte saß Subramanyam "Subu" Vedam wegen eines Mordes im Gefängnis – zu Unrecht, wie neue Beweise zeigen. Doch kaum ist er frei, greift die US-Einwanderungsbehörde zu: Dem 64-Jährigen droht nun die Abschiebung in ein Land, das er kaum kennt. Der Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Schattenseiten des US-Justiz- und Einwanderungssystems.
Nach rund vier Jahrzehnten hinter Gittern ist Subramanyam "Subu" Vedam endlich frei – und doch nicht wirklich. 1983 hatte ein Gericht in Pennsylvania den damals 22-Jährigen wegen Mordes an Tom Kinser, einem 19-jährigen Studenten, verurteilt. Beide kannten sich aus der Schule, hatten zeitweise sogar zusammengewohnt.
Zur Story