Bundeswehr prüft nach Moorbrand auf radioaktive Strahlung
05.10.2018, 19:2505.10.2018, 19:25
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Spezialisten der Bundeswehr untersuchen nach
dem Moorbrand bei Meppen Boden, Luft und Wasser nach Spuren von
radioaktiver Strahlung und Quecksilber. "Die Strahlenmessstelle Süd
ist mit dem Auftrag vor Ort, zu überprüfen, ob Einsatzkräfte einer
Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen sein könnten", sagte ein
Sprecher der Bundeswehr der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Dem Verteidigungsministeriums zufolge liegen keine akuten Hinweise
auf radioaktive Strahlung oder erhöhte Quecksilberbelastung vor.
Ministeriumssprecher Jens Flosdorff sagte:
"Es gibt keine Erkenntnisse, dass dort jemals Uranmunition getestet worden ist."
Die angekündigten Messungen seien eine rein vorsorgliche
Maßnahme und sollten zur Transparenz beitragen.
"Wir gehen kein
Risiko ein", sagte Flosdorff. Jährliche Quecksilbermessungen im
Wasser seien in den vergangenen Jahren immer "unter der
Nachweisgrenze" geblieben, teilte die Bundeswehr mit. In der
kommenden Woche solle es eine weitere Untersuchung geben.
Auf dem Waffentestgelände könnten dem Zeitungsbericht zufolge in der Vergangenheit quecksilberhaltige Sprengkörper beispielsweise der Nationalen Volksarmee der DDR sowie uranhaltige Nato-Munition getestet worden sein.
Giftstoffe könnten durch den Moorbrand freigesetzt worden sein.
Nach Angaben eines Bundeswehrsprechers erfolgen die Untersuchungen auf Bitten des Landes Niedersachsen.
Das niedersächsische Innenministerium wartet bereits seit einer Woche
auf Messdaten der Bundeswehr, die vor dem 18. September beim
Moorbrand erhoben wurden. "Wir haben die Bundeswehr gebeten, uns
Messdaten von vor dem Zeitraum, zu dem starke zivile Kräfte und das
Innenministerium eingebunden worden sind, zu übermitteln. Da warten
wir noch auf die entsprechende Rückmeldung", sagte der für den
Katastrophenschutz zuständige Referatsleiter aus dem
Innenministerium, Mirko Temmler.
Die Anfrage an die Bundeswehr sei am 29. September gestellt worden. "Gerade in diesem Punkt sehen wir es auch kritisch, dass die
Rückmeldung mehrere Tage auf sich warten lässt", sagte Temmler. Noch
unklar sei, ob es diese Daten gibt und ob sie auch zur Verfügung
gestellt und veröffentlicht werden könnten. Bisher gibt es nach
Angaben des Ministeriums aber keinen Anlass, sich wegen einer
Gesundheitsgefährdung der Helfer oder der Bevölkerung Sorgen zu
machen.
Das Feuer war am 3. September nach einem Waffentest ausgebrochen. Die
Messstelle gehört zum Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und
Dienstleistungen der Bundeswehr im bayerischen Sonthofen.
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