Das sagt Sahra Wagenknecht zu ihrem Rückzug aus der "Aufstehen"-Spitze
10.03.2019, 18:3210.03.2019, 18:40
Mehr «Politik»
Sahra Wagenknecht wolle sich aus der Spitze der von ihr initiierten linken Sammlungsbewegung "Aufstehen" zurückziehen. Das hatte die Fraktionsvorsitzende der Linken der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verraten.
"Die Parteipolitiker sollten sich zurücknehmen, das betrifft auch mich selbst. Sie waren mit ihren Erfahrungen anfangs notwendig. Aber jetzt ist es richtig, Verantwortung abzugeben."
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Wagenknecht hatte die Bewegung zusammen mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine gegründet, um linke Wähler zu erreichen, die sich von den klassischen Parteien nichts mehr wissen wollten.
Wagenknechts angekündigter Rückzug überraschte offenbar vor allem das eigene Lager. Beispielsweise habe der Arbeitsausschuss der "Aufstehen"-Bewegung von der Rückzugsankündigung nur aus der Presse erfahren, sagte der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow am Sonntag der taz.
Die Irritationen sind offenbar so massiv, dass sich Wagenknecht am späten Sonntagnachmittag in einem persönlichen Schreiben per Rundmail an die Mitglieder von "Aufstehen" wendet.
Die Meldungen zu ihrem "angeblichen Rückzug" aus "Aufstehen" hätten Nachfragen und Irritationen ausgelöst, schreibt Wagenknecht. Und bekräftigt, dass sie sich weiter für "Aufstehen" engagieren und die Bewegung mit aller Kraft unterstützen werde.
An der Rückzugsankündigung aus der Spitze der Bewegung hält sie allerdings fest: Es sei der Zeitpunkt gekommen, "an dem wir Berufspolitiker uns an der Spitze von 'Aufstehen' stärker zurücknehmen und denjenigen mehr Verantwortung übergeben sollten, die die Bewegung an der Basis ohnehin tragen. Genau das wurde schon oft gefordert und ich habe es jetzt öffentlich vorgeschlagen."
Sie nennt auch gesundheitliche Gründe: "Hinzu kommt für mich ein persönlicher Aspekt, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Ich war jetzt knapp zwei Monate krank, und die gesundheitlichen Probleme waren eine direkte Folge des extremen Stresses, den ich in den letzten Jahren hatte. Inzwischen geht es mir wieder gut, aber ich muss in Zukunft mein Arbeitspensum etwas anpassen und eine neue Balance finden."
"Aufstehen" war Anfang September gestartet und zählt heute nach eigenen Angaben rund 170.000 Unterstützer. Ob die Bewegung allerdings ohne ihr Gesicht an der Spitze eine Zukunft hat, bleibt offen.
1000 Tage Krieg: Warum die Ukraine nicht verloren ist
Nach bald drei Jahren hat die Ukraine kaum noch Optionen, um den Krieg gegen Aggressor Russland militärisch zu gewinnen. Besiegt ist das geschundene Land deswegen aber nicht.
Am Dienstag ist es 1000 Tage her, seit der russische Autokrat Wladimir Putin den Befehl zur Invasion der Ukraine gab. Nun beginnt der dritte Kriegswinter. Er droht in der Ukraine "besonders kalt und dunkel zu werden", so der österreichische "Standard". Denn russische Luftschläge haben die Energieversorgung hart getroffen, zuletzt am Wochenende.