"Alles ist noch im Fluss", sagte Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstagabend nach Ende der rund zweieinhalbstündigen Beratungen des Koalitionsausschusses. Mehr aber auch nicht. Und man brauche Zeit.
Die SPD will den wackligen Kompromiss von CDU und CSU nicht einfach abnicken, zeigt sich aber einigungswillig. Am Donnerstag wollen sich die Koalitionsspitzen erneut treffen.
Die Sozialdemokraten haben Bedenken bei den von den Schwesterparteien geplanten sogenannten Transitzentren, in denen bestimmte Flüchtlinge - nur wenige Tage - auf ihre Zurückweisung warten sollen.
Die SPD trifft sich gleich nach dem Aufstehen um 7:30 Uhr zu einer Sonderfraktionssitzung.
Ab 9 Uhr wird im Bundestag diskutiert. Dort steht der Höhepunkt der Haushaltsberatungen an, die Generalaussprache. Regierung und Opposition nutzen diese traditionell für einen grundsätzlichen Schlagabtausch über die Regierungspolitik.
Eigentlicher Anlass der Debatte sind die Schlussberatungen über den Bundeshaushalt 2018 in Höhe von 343,6 Milliarden Euro. Aaaaaber: Die Union wird sich erst mal den Unmut der anderen Parteien anhören müssen.
Die Umsetzung der Pläne hängt neben der Zustimmung des Koalitionspartners SPD also auch an der von anderen Ländern, wie etwa Österreich und Italien.
Die Regierung in Wien hatte zuletzt Bedenken gegen die Vorhaben geäußert und auf Unklarheiten hingewiesen. Eine Frage ist, was mit Flüchtlingen geschehen soll, die in Staaten wie zum Beispiel Italien registriert sind, und über Österreich nach Deutschland eingereist sind.
Da Deutschland mit der Mehrheit der EU-Staaten - darunter Italien - bislang keine Vereinbarungen für beschleunigte Rückführungen hat, würden diese Menschen einfach nach Österreich geschickt werden.
Der CSU-Chef hat heute erst mal Geburtstag.
Am Donnerstag reist Seehofer zu Gesprächen in die österreichische Hauptstadt - und wird dort vermutlich selbst merken, wie schwierig die Verhandlungen zu dem Thema mit konservativen Staatschefs ist.
An dem Tag wird mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban zugleich einer der größten europäischen Kritiker der Flüchtlingspolitik Merkels bei der Kanzlerin in Berlin erwartet. In der "Bild"-Zeitung machte Orban deutlich: