In diesen 3 Aussagen nimmt der "Lifeline"-Kapitän Seehofer und die EU auseinander
16.07.2018, 18:27
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"Grüß Gott! Schön in der Heimat zu sein." Lifeline-Kapitän Claus-Peter Reisch ist aus Malta zurück, begrüßt am Münchner Flughafen wartende Journalisten. "Ich freu mich heimzukommen – und ich würde jetzt gern mal ein paar ordentliche Weißwürste essen."
Mit seiner Crew rettete er zuletzt 234 Migranten aus dem Mittelmeer. Jetzt steht er in Malta vor Gericht. Bis zum nächsten Prozesstag Ende Juli durfte er ausreisen. Ihm und der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline wird vorgeworfen, dass das Rettungsschiff nicht ordnungsgemäß registriert war. Für Reisch vorgeschobene Argumente: "Ich bin das Bauernopfer für alle NGOs."
"Man verhindert aktiv die Lebensrettung. Man muss sich das vorstellen: Der Notarztwagen steht bereit. Er darf aber nicht losfahren. Wenn sowas in Deutschland passieren würde und es würde nur eine einzige Person dadurch auf der Straße ums Leben kommen – ich möchte nicht wissen, was los wäre. Hier sterben Hunderte Menschen."
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat als Bedingung für eine mögliche Aufnahme von "Lifeline"-Flüchtlingen in Deutschland genannt, dass das Schiff festgesetzt werde.
"Ich habe auch mal Horst Seehofer gewählt", sagt Reisch. "Ich bin eher ein konservativer Bayer. Aber konservativ sein hat nichts damit zu tun, dass man Menschen sterben lässt."
In einer von der Organisation "Lifeline" verbreiteten Erklärung griff Reisch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und die EU jetzt scharf an.
Seine 3 wichtigsten Aussagen:
Seehofer gehöre vor Gericht
"Horst Seehofer will Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken lassen und Rettungsorgansationen vor Gericht stellen", erklärte der Kapitän. Tatsächlich sei der Minister aber ein Täter. "Er gehört vor Gericht. Er muss zurücktreten."
Es sei indiskutabel Menschen ertrinken zu lassen
"Wir diskutieren jetzt also ernsthaft, ob es legitim ist, Menschenleben zu retten? Hätten wir die Leute einfach ertrinken lassen, würde ich jetzt wohl nicht vor Gericht stehen." Das sei "schäbig und eine Gefahr für die Demokratie", so der 57-Jährige weiter.
"Es ist beschämend, dass die EU mehr dafür tut, Seenotrettung zu verhindern, als gegen das Sterben im Mittelmeer." Mindestens 277 Menschen seien ertrunken, seit die Rettungsschiffe auf Malta festgesetzt sind.
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