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Grüne: Ricarda Lang kontert Lüge und vergleicht CSU mit Trump

ARCHIV - 05.05.2024, Schleswig-Holstein, Neum�nster: Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von B�ndnis 90/Die Gr�nen, spricht w�hrend des Landesparteitages der Gr�nen Schleswig-Holstein. (zu dpa: �Pistorius ...
Ricarda Lang holt nach ihrem Rücktritt von der Grünen-Spitze gegen die CSU zum Schlag aus.Bild: dpa / Frank Molter
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Trumps Masche geklaut: Ricarda Lang bezichtigt CSU der Lüge

24.10.2024, 18:58
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Ricarda Langs Karriere kannte lange Zeit nur eine Richtung: nach oben. Die Grünenpolitikerin erklomm die Parteispitze im zarten Alter von 28 Jahren und mischte in der großen Politik mit, bevor sich die meisten Altersgenossen überhaupt ihre erste Wohnung leisten können.

Nach zwei Jahren im Vorsitz warf sie vor ein paar Wochen allerdings hin. Damit übernahm sie die Verantwortung für die schlechten Umfragewerte der Grünen. Die wurden von zahllosen Fake-News und Unterstellungen aus der Union befördert. Und die nimmt Lang jetzt ins Visier.

Denn statt sich zu verkriechen, geht Lang im Internet in die Offensive. Dort schlägt sie öffentlichkeitswirksam zurück, vor allem gegen die CSU. In einem neuen Video zieht die 30-Jährige eine Parallele zwischen Donald Trump und den bayerischen Christdemokraten. Lang stellt die Frage: "Warum lügt die CSU so schamlos?"

"Da hat sich die CSU gedacht: Was Donald Trump kann, können wir schon länger."
Ricarda Lang

"Herzloser Irrsinn": CSU wittert Haustierverbot bei den Grünen

Aufhänger für den neuen Clip ist der jüngste Angriff aus Bayern auf die Grünen. Die seien gegen Haustiere und wollten arglosen Hundebesitzern ihre Lieblinge wegnehmen. CSU-Generalsekretär Martin Huber hatte der Grünen Jugend unterstellt, den "herzlosen Irrsinn" eines Haustierverbots anzustreben.

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Die Antwort ließ nicht lange warten, denn schon tanzte Ricarda Lang zu einem Remix von Donald Trumps Rede über angebliche Katzen und Hunde fressende Migrant:innen auf X. Nach dem kurzen Einspieler erklärt sie zu der Strategie: "Da hat sich die CSU gedacht: Was Donald Trump kann, können wir schon länger."

Was das in den Augen von Huber, Söder und Konsorten bedeutet: "Dir deinen Hund und deine Katze wegzunehmen." Diese Anschuldigung weist sie als "totalen Schwachsinn" von sich.

Lang analysiert Strategie – und zieht Vergleich mit Trump

Langs Interpretation der CSU-Strategie beruht auf zwei Säulen: "Erstens: Flood the zone with Shit". Dieses Motto hatte einst Trumps politischer Schöpfer Steve Bannon ausgegeben, um den Diskurs so sehr zu beschmutzen, dass auch am Gegner etwas davon hängen bleibt.

Das zweite Kalkül sei es, von "echten Problemen abzulenken". Demnach lenke die CSU davon ab, dass Bayern massiv bei einigen der drängendsten Baustellen in Deutschland hinterherhinkt. Dazu gehört nach Langs Erklärung die Blockade beim Netzausbau, die schleppende Entwicklung der Windenergie sowie das Fehlen tausender Kitaplätze im Freistaat.

Zur Zielscheibe der CSU war zuvor Jakob Basel geworden. Der neue Vorsitzende der Grünen Jugend hatte darauf hingewiesen, dass Haustiere den CO2-Abdruck ihrer Besitzer:innen steigern würde. Statt für ein Verbot zu werben, hatte er allerdings Tipps gegeben, wie Hund oder Katze ökologisch schonend gehalten werden können.

Die "Bild"-Zeitung hatte das wiederum aufgegriffen, um Schlagzeilen gegen den Politiker und die ganze Partei zu machen, mit der Überschrift: "Welpen-Feind ist neuer Junior-Chef der Grünen".

Den Verbotsvorhaltungen von "Bild" und CSU begegnet sie mit einem "Kuschelt eure Haustiere, widersprecht so einem Mist". Mit einem Appell an die Bürger:innen in Deutschland beschließt sie das X-Video, das in den ersten 17 Stunden bereits 300.000 Views verzeichnete: "Lasst euch nicht verarschen".

"Starrköpfiger Opa" – Obamas Leibarzt diagnostiziert Trump geistigen Verfall

Vor kaum drei Monaten sah Donald Trump im Rennen ums Weiße Haus aus wie ein fideler Jungspund. Geholfen hat ihm dabei der alternde US-Präsident Joe Biden. Dieser steht ihm nach seinem Rückzug aus der US-Wahl aber nicht mehr gegenüber. Und bereits beim ersten Aufeinandertreffen ließ ihn Kamala Harris argumentativ und rhetorisch ganz schön alt aussehen.

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