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Linken-Politiker Gysi packt über seine gescheiterten Ehen aus

23.02.2025, Berlin: Gregor Gysi (Die Linke), Mission Silberlocke, kommt bei der Wahlparty der Partei Die Linke im Glashaus auf die B
Gregor Gysi ist seit Jahrzehnten für Die Linke im Einsatz.Bild: dpa / Carsten Koall
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Gregor Gysi packt über seine gescheiterten Ehen aus

08.03.2025, 11:27
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Gregor Gysi ist einer der bekanntesten Politiker des Landes. Seit 1989 ist er im politischen Geschehen aktiv, seit 2005 ist er direkt in den Bundestag gewählt worden. Auch bei der Bundestagswahl 2025 holte er für Die Linke verlässlich das Direktmandat in Berlin Treptow-Köpenick. In der kommenden Legislatur darf er als Alterspräsident die erste Rede im neuen Bundestag halten.

Außerdem ist der studierte Jurist als Rechtsanwalt tätig, er ist leidenschaftlich gerne Moderator und hat ganz nebenbei noch gemeinsam mit dem ehemaligen CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg ein Buch geschrieben. Da kann man sich schon mal die Frage stellen, wie Gregor Gysi das alles schafft.

Tatsächlich offenbar nur, weil er sich die Zeit genau dafür nimmt, mit der Konsequenz, dass diese an anderer Stelle fehlt, wie er im Podcast "Danke, gut" vom WDR offenbart.

Gregor Gysi: Zeit für Beziehungen fehlte durch Politik

"Eine Folge, das sind meine gescheiterten Ehen", sagt Gregor Gysi in dem Gespräch. "Das hat ganz klar damit zu tun, dass ich zu wenig Zeit hatte, die Beziehungen so zu pflegen, dass sie gehalten hätten."

Seine erste Ehe ging bereits in den 70er Jahren auseinander. Ab 1996 war Gysi dann mit der Rechtsanwältin und Politikerin Andrea Lederer verheiratet. Das Paar trennte sich 2010 und ließ sich 2013 scheiden.

Auch Freundschaften haben unter dem vollen Terminkalender gelitten, besonders durch Gysis Arbeit als Politiker. Auch hier fehlte es einfach an Zeit. "Wenn du einem Freund fünfmal sagst, dass du leider keine Zeit hast und nicht kommen kannst, dann ruft der nicht mehr an."

Jetzt im Nachhinein tue ihm das leid. Denn wenn er die Termine mal genau durchgehe, hätte er von 14 "auf sieben verzichten können", resümiert er.

Ob er das bedauere? Es gebe schon Dinge in seinem Leben, die er wirklich bereue und die er auch nicht loswerde, sagt Gysi. Trotzdem würde er ein Bedauern und Bereuen versuchen zu überwinden. Davon müsse man ja auch wegkommen. Abgesehen von Ausnahmen gelinge ihm das auch.

Psychische Gesundheit: Gysi beruhigt über Umgang der Jugend

In dem Podcast kommt Gregor Gysi auch auf seine Wahrnehmung zum Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft zu sprechen. Wir hätten immer noch kein "normales" – er betont an dieser Stelle die Anführungszeichen – Verhältnis zu dieser Art Erkrankungen. Er hat das Gefühl, dass darüber nicht gerne gesprochen werde, weil andere wenig Verständnis dafür haben.

Die Jugend gehe heute schon "normaler" mit dem Thema mentale Gesundheit um, als seine Generation. "Das beruhigt mich", sagt der 77-Jährige.

Er selber sei bisher in seinem Leben von schwereren psychischen Erkrankungen wie Depressionen verschont geblieben, sagt er auf Nachfrage. Er wüsste aber, wie "schwer es Menschen haben, damit umzugehen".

Auch körperlich ist Gregor Gysi, nachdem er 2004 eine schwierige gesundheitliche Phase mit drei Herzinfarkten und einer Gehirn-OP verkraften musste, noch fit. Trotzdem ist es das letzte Mal, dass er kandidiert hat. "Das heißt, dass in vier Jahren meine Berufstätigkeit als Politiker aufhören wird."

Sich beruflich zurückziehen möchte er sich dann aber nicht. Solange es geht, werde er als Anwalt weiterarbeiten. Auch als Moderator. Nur, ob es auch noch einen Podcast von ihm gebe, wisse er noch nicht.

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