"Nicht Russland zum Feind erklären" – 5 Einschätzungen von Bundespräsident Steinmeier
15.04.2018, 09:3215.04.2018, 09:33
Mehr «Politik»
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigt sich
besorgt über das zerrüttete Verhältnis des Westens zu Russland und
wirbt für intensive diplomatischen Bemühungen.
Steinmeier sagte
"Ganz unabhängig von
Putin - wir dürfen nicht Russland insgesamt, das
Land und seine Menschen, zum Feind erklären."
BamS
Der Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej
Skripal sei besorgniserregend.
Steinmeier weiter:
"Es gibt praktisch keine
Vertrauensbasis mehr - auf beiden Seiten."
Dadurch sieht der Bundespräsident eine neue Aufgabe entstehen:
"Dieser
gefährlichen Entfremdung entgegenzuwirken, ist die eigentliche
Herausforderung und Aufgabe verantwortlicher Politik."
Man dürfe sich
"nicht von einer neuen Endzeitstimmung im Verhältnis zu schwierigen
Nachbarn dominieren lassen."
Der Bundespräsident wies der Bundesregierung auch eine große
Verantwortung für die Geschlossenheit und Handlungsfähigkeit der
Europäischen Union zu. Deshalb sei es wichtig, dem Kreml immer wieder
die Folgen seines Handelns für das europäisch-russische Verhältnis
deutlich zu machen.
Steinmeier
"Dazu gehören auch die nach der Krim-Annexion und
dem Konflikt in der Ost-Ukraine beschlossenen Sanktionen. Aber wir
dürfen nicht aufgeben, dies auch im direkten Gespräch zu tun."
Ukraine-Krieg: Trump will Putin beim Alaska-Gipfel mit Mineralien locken
Donald Trump will auch auf wirtschaftliche Anreize setzen, um Kreml-Chef Wladimir Putin zu einem Ende des Ukraine-Kriegs zu bewegen. Auch Rohstoffe aus der Ukraine soll er Putin anbieten wollen.
Am Freitag trifft Trump im US-Bundesstaat Alaska auf Putin, um mit ihm über ein Ende des Angriffskriegs auf die Ukraine zu verhandeln. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Aus Sorge, dass bei dem Gipfel etwas über die Köpfe der Ukraine und deren Verbündeten entschieden werden könnte, lud Bundeskanzler Friedrich Merz am Mittwoch zu Videoschalten. Bei dem Gipfel selbst sind sie nämlich nicht vertreten.