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Ricarda Lang kritisiert Grüne für Merz-Angriffe im Bundestagswahlkampf

50.Bundesdelegiertenkonferenz BDK Buendnis90 / Die Gruenen Ricarda Lang im Portrait mit Gestik bei ihrer Abschiedrede auf dem 50. Parteitag un Bundesdelegiertenkonferenz von BUENDNIS 90/DIE GRUENEN im ...
Ricarda Lang sieht gewisse Wahlkampf-Aussagen kritisch. Bild: imago images / Political-Moments
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Bundestagswahl 2025: Ricarda Lang warnt Grüne vor Kritik an der CDU

04.02.2025, 14:0604.02.2025, 14:47
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Es vergeht aktuell kaum ein Tag, an dem nicht irgendein:e Politiker:in ein Statement gegen eine andere Partei abgibt. CDU schießt gegen SPD, FDP schießt gegen SPD, Grüne schießen gegen CSU und alle schießen gemeinsam gegen die AfD.

Vor allem die Migrationspläne von Unionsfraktionschef Friedrich Merz haben in der vergangenen Woche viele kritische Stimmen gegen die CDU auf den Plan gerufen. Ex-Grünen-Chefin Ricarda Lang hat hierzu nun aber überraschend reumütige Töne angeschlagen.

Die 31-Jährige war bis November 2024 im Bundesvorsitz ihrer Partei, auch sie hatte die Union zuletzt heftig für ihre gemeinsame Abstimmung mit der AfD kritisiert. "Wen wollt ihr für dumm verkaufen?", fragte sie vergangene Woche im Bundestag wütend in Richtung der CDU.

In einem Tweet hat sie nun aber klargemacht, dass der gemeinsame Gegner noch immer weiter rechts liege.

Ricarda Lang weist auf Verantwortung der Grünen hin

"Man kann nicht in Regierungsverantwortung sein, während sich die AfD verdoppelt und dann so tun, als ob dafür alleine die Opposition verantwortlich wäre", erklärt Lang am Dienstag auf X. Die AfD liegt in Umfragen aktuell bei rund 22 Prozent, Grüne und SPD auf 13 und 17 Prozent. Die CDU/ CSU kommt aktuell auf 29 Prozent, hat seit der Debatte um ihre Migrationspläne allerdings leichte Einbußen hinnehmen müssen.

"Friedrich Merz hat große Fehler im Umgang mit den Rechtsextremen gemacht, ich habe dafür selbst harte Worte gefunden", gibt die Grünen-Politikerin zu. In einem früheren Tweet etwa hatte Lang angebracht, dass Alt-Kanzlerin Angela Merkel durch ihre Kritik an Merz' möglicherweise erneut dessen Kanzlerschaft verhindern könnte. Auch im Bundestag kritisierte sie den CDU-Chef heftig.

"Aber dieses fast hämische 'wollte er nicht die AfD halbieren höhöhö' von manchen aus meiner Partei und der SPD finde ich ziemlich befremdlich", stellt Lang jetzt in ihrem Tweet klar. Verschiedene Abgeordnete der aktuellen Regierungsparteien hatten entsprechende Vorwürfe in der vergangenen Woche vor allem auf Social Media geäußert.

Wolfgang Kubicki verteidigt überraschend Ex-Grünen-Chefin

Zustimmung für Ihre Analyse bekommt Ricarda Lang nun ausgerechnet vom FDP-Abgeordneten Wolfgang Kubicki. Dass es diesem aber weniger um die einsichtige Verfasserin, sondern vielmehr um das Konfliktpotenzial der Debatte geht, zeigt sich schon in der falschen Schreibweise von Langs Namen. "Richarda Langs Analyse teile ich", schreibt der 72-Jährige als Antwort auf Twitter.

SPD und Grüne bezeichnet Kubicki im Anschluss als "ignorant", weil sie eigene Fehltritte nicht einsehen würden. Tatsächlich hatten vor allem die Grünen im Wahlkampf bereits mehrfach betont, in verschiedenen Debatten der Ampel-Regierung falsch kommuniziert zu haben.

Das Grundproblem aber dürfte Ricarda Lang mit ihrem Tweet auf den Punkt gebracht haben: Debatten und Vorwürfe der demokratischen Parteien spielen letztlich vor allem der rechtsextremen AfD in die Karten.

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Es vergeht aktuell kaum ein Tag, an dem nicht irgendein:e Politiker:in ein Statement gegen eine andere Partei abgibt. CDU schießt gegen SPD, FDP schießt gegen SPD, Grüne schießen gegen CSU und alle schießen gemeinsam gegen die AfD.

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