Der Datendiebstahl von mehreren hundert Politikern und Prominenten beschäftigt seit Freitag das Land.Bild: imago stock&people
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Der Datendieb ist geschnappt – und jetzt? Warum der Fall damit nicht erledigt ist
10.01.2019, 06:2010.01.2019, 07:20
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Nach der illegalen Veröffentlichung privater
Daten von Politikern und Prominenten haben die Ermittler zwar einen
geständigen Tatverdächtigen präsentiert, für Innenpolitiker ist der
Fall aber längst nicht abgeschlossen.
Die Mitglieder des Innenausschusses des Bundestages wollen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und von den Chefs der Sicherheitsbehörden wissen, wieso sie und andere Betroffene nicht früher darüber informiert wurden, dass ihre Handynummern und zum Teil auch private Chat-Verläufe im Netz für jedermann zu finden waren.
Die Behördenvertreter werden an diesem Donnerstag gegen 11 Uhr in einer Sondersitzung des Innenausschusses Rede und Antwort stehen. Die Sitzung ist nicht öffentlich.
Erste Politiker bringen sich schon in Stellung
Der FDP-Digitalexperte Manuel Höferlin sagte am Mittwoch, der
Innenminister müsse die IT-Sicherheit zur Chefsache machen. Auch wenn
die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien, hätten die
Betroffenen ein Recht darauf zu erfahren, wie genau der Täter an die
Daten gelangt seien und ob dabei Sicherheitslücken ausgenutzt worden
seien, sagte der FDP-Politiker.
Was ist der aktuelle Stand in dem Fall?
Der junge Datendieb war Anfang der Woche festgenommen worden. Er
legte ein Geständnis ab und wurde anschließend auf freien Fuß
gesetzt. Bei seiner Vernehmung sagte er nach Angaben des
Bundeskriminalamtes, er habe Menschen "bloßstellen" wollen, über
deren öffentliche Äußerungen er sich geärgert habe.
Teile der Zugangsdaten soll sich der 20-Jährige im Darknet
besorgt haben. Das berichtet die "Bild" unter Berufung
auf Ermittlerkreise. Die Daten über die Geschädigten habe er nur zu
einem Teil bei von ihm selbst durchgeführten Hacker-Angriffen
erbeutet.
Ein anderer Teil der Zugangsdaten zu den
Social-Media-Konten der Geschädigten sowie ein Teil der geleakten
Social-Media-Daten selbst soll der Beschuldigte im Darknet, einem
verborgenen Teil des Internets, gekauft haben. Die zuständige
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main bestätigte "Bild", dass
gegen den Beschuldigten daher auch wegen des Vorwurfs der
"Datenhehlerei" ermittelt werde.
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