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Nach Lindner-Aus: Deutsche wegen Zukunft der FDP im Bundestag gespalten

24.02.2025, Berlin: Christian Lindner, Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat der FDP,
Die FDP muss sich ohne Christian Lindner neu aufstellen. Bild: dpa / Bernd von Jutrczenka
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Mehrheit der FDP-Anhängerschaft glaubt an Bundestagseinzug in vier Jahren

28.02.2025, 17:4328.02.2025, 17:43
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Die Wette ist nicht aufgegangen. Eine "offene Feldschlacht" wollte die FDP führen, wie aus der D-Day-Enthüllung hervorgegangen ist, um sich aus der Ampel-Koalition zu befreien, und dann, wie der Phönix aus der Asche, als Retterin der deutschen Wirtschaft gestärkt aus den Neuwahlen hervorgehen.

Es sollte anders kommen. Die Freien Demokraten konnten lediglich 4,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und werden in der kommenden Legislaturperiode nicht im Bundestag vertreten sein.

FDP-Exodus: Rücktritt von Lindner, Buschmann, Kuhle und Vogel

Etliche Spitzenleute haben bereits angekündigt, von der großen Bühne der Bundespolitik zu verschwinden: zuvorderst Parteichef Christian Lindner, außerdem der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Konstantin Kuhle, Generalsekretär Marco Buschmann und der Vize-Bundesvorsitzende Johannes Vogel. Wie geht es nun mit der Partei weiter?

Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat für watson vom 24. bis 26. Februar online rund 5000 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren befragt, ob sie der FDP zutrauen, in vier Jahren wieder in den Bundestag einziehen. Die Ergebnisse könnten gespaltener nicht sein.

41 Prozent trauen ihr den Wiedereinzug zu, 41 Prozent hingegen nicht. 18 Prozent sind unentschieden – nachvollziehbar, steht doch noch überhaupt nicht fest, wie sich die Freien Demokraten zukünftig personell und inhaltlich aufstellen möchten.

Fest steht: Während die FDP bei ihrem letztmaligen Ausscheiden aus dem Bundestag 2013 noch eine breite Unterstützung aus den Ländern hinter sich wusste, sieht die Lage 2025 erheblich düsterer aus. Die Partei ist in den vergangenen Jahren aus etlichen Landesparlamenten geflogen.

FDP-Anhängerschaft blickt optimistich in die Zukunft

Wirft man jedoch einen Blick auf die Zuversicht der eigenen Anhängerschaft, ergibt sich ein anderes Bild: Ganze 89 Prozent der Befragten sind ungebrochen optimistisch und gehen davon aus, dass die FDP in vier Jahren wieder in den Bundestag einziehen wird.

Auch ein Großteil der Unterstützer:innen der Union traut den Liberalen die Erneuerung zu, 66 Prozent gehen davon aus, dass die FDP wieder im nächsten Parlament vertreten sein wird.

Womöglich ist hier der Wunsch Vater des Gedankens, ist es doch die Partei, die CDU und CSU inhaltlich am nächsten steht – obwohl Friedrich Merz noch im Wahlkampf sagte, vier Prozent für die FDP seien vier Prozent zu viel. Und: Ein Bundestag ohne FDP wäre "ärmer, aber durchaus lebensfähig".

Ganz anders – und das passt in dasselbe Bild – sieht es nämlich die Grünen-Anhängerschaft, von denen nur 14 Prozent an den Wiedereinzug glauben, dicht gefolgt von den Linken (19 Prozent) und der SPD (20 Prozent).

Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). Weitere Informationen zur Methodik findet ihr hier.

"Putin verspottet Trump": Russland bombardiert erneut Ukraine-Zivilisten
Bereits seit einigen Wochen verhandeln die USA mit Russland und der Ukraine über eine Waffenruhe. Das hält den Kreml jedoch nicht davon ab, brutale Angriffe auf die Ukraine fortzusetzen. Die Verhandler machen gute Miene zum bösen Spiel, doch eigentlich lacht derzeit nur einer: Präsident Putin.

Dafür dass Donald Trump einst ankündigte, den Krieg innerhalb eines Tages zu beenden, läuft es recht müßig. Das merkt auch der US-Präsident selbst und meckerte zuletzt mehrfach in Richtung Moskau. Erst am Samstag sagte er: "Es gibt einen Punkt, an dem man entweder handeln oder den Mund halten muss."

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