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Syrien verbietet Waren aus Russland und Iran – Ukraine wittert Chance

21.12.2024, Syrien, Damaskus: Eine Frau geht an der syrischen "Revolutions"-Flagge vorbei, die an einer Wand in der Altstadt von Damaskus, Syrien hängt. Foto: Hussein Malla/AP/dpa +++ dpa-Bi ...
Syrien ordnet sich außenpolitisch neu.Bild: AP / Hussein Malla
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Syrien verbietet Waren aus Russland, Iran und Israel

20.01.2025, 15:54
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Nach 13 Jahren Krieg wendete sich plötzlich das Blatt in Syrien und die jahrzehntelange brutale Assad-Diktatur endete. Die Menschen feierten auf den Straßen und blicken mit Hoffnung in die Zukunft. Kritiker:innen bleiben skeptisch, ob die neue syrische Regierung ihre Versprechen hält.

Die Rebellen-Anführer sprechen von einer Ära des Friedens und der Toleranz.

Am 27. November gelang der Islamisten-Allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) innerhalb kurzer Zeit die Kontrolle über viele Orte, darunter Aleppo und Hama, weitgehend kampflos. Dann folgte die strategisch wichtige Stadt Homs. Verschiedene andere Rebellengruppen rückten zugleich von Süden aus Richtung Damaskus vor.

Die Rebellen einte das Ziel, Assad stürzen zu wollen – jetzt müssen sie das Land auch geeint wieder auf die Beine hieven. Der Krieg hat seine Spuren hinterlassen. Bei einem ist sich die neue Regierung Syriens wohl schon einig: Waren aus Russland, dem Iran und Israel kommen nicht mehr ins Land.

Syrien wendet sich von Assad-Freunden Russland und Iran ab

Laut "Kyiv Independent" hat das syrische Finanzministerium am 17. Januar die Einfuhr aller russischen, iranischen und israelischen Waren in das Land verboten. Alle entsprechenden Waren, die an den Grenzübergängen zu Lande und zu Wasser entdeckt werden, werden laut dem Verbot beschlagnahmt. Der Bericht beruft sich dabei auf Angaben regionaler Medien.

Die Entscheidung folgte demnach kurz nachdem das Land die Einreise von Personen mit iranischen und israelischen Pässen eingeschränkt hatte.

Zur Erinnerung: Der Iran war gemeinsam mit Russland ein großer Unterstützer des syrischen Diktators Baschar al-Assad. Nur mit deren Schützenhilfe konnte er sich an der Macht halten. Assad und seine Familie fanden in Moskau Zuflucht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die neue Regierung in Syrien mit diesen Ländern auf Distanz geht.

Unter dem damaligen Assad-Regime verfügte Russland über Militärstützpunkte in Syrien, die es für Operationen in Afrika und im Nahen Osten nutzte. Auch die Beziehung zu Israel ist angeschlagen.

"Der aggressive imperialistische Akteur in Syrien ist die Türkei selbst."
israelisches Außenministerium

Syrien: Einfuhrverbot von Waren gilt auch für Israel

Unmittelbar nach dem Sturz Assads flog Israel Luftangriffe in Syrien. Israelische Truppen rückten zudem in der Pufferzone zwischen den Golanhöhen und Syrien ein. Das Land befindet sich in einer verletzlichen Lage, davor warnt etwa der Syrer Omar Alkadamani in einem früheren watson-Gespräch.

Laut ihm wird die Lage Syriens bereits ausgenutzt. Man schaue etwa auf Israel und die Türkei.

"Hände von Syrien lassen" – Türkei spricht Warnung an Israel aus

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan warnt auf einer Sitzung seiner Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), dass "alle Länder ihre Hände von Syrien lassen sollten", berichtet der unabhängige Nahost-Thinktank "Mena-Watch".

Erdoğan warnt: "Israel und alle anderen, die Syrien angreifen, müssen ihre aggressiven Handlungen sofort einstellen. Andernfalls wird es negative Konsequenzen geben, die alle betreffen werden."

Das israelische Außenministerium reagiert darauf und lehne die Erklärung des türkischen Präsidenten ab. "Der aggressive imperialistische Akteur in Syrien ist die Türkei selbst", heißt es laut "Mena-Watch". Israel werde weiterhin handeln, um seine Grenzen vor jeglicher Bedrohung zu schützen.

Währenddessen versucht die Ukraine, ihre Beziehung zu Syrien aufzubauen. Beide blicken auf einen gemeinsamen Feind: Russland.

Ukraine will Handel mit Syrien ausbauen

Im vergangenen Monat besuchte der ukrainische Außenminister Andrii Sybiha Syrien und war damit die erste offizielle ukrainische Delegation in Syrien seit Jahren. Während seiner Reise erklärte er laut "Kyiv Independent", er hoffe, den Handel mit Syrien ausbauen zu können.

AfD: Südtiroler Hotel will Gauland nicht beherbergen – heftige Debatte entbrannt

Alexander Gauland geriet in der Vergangenheit des Öfteren in die Schlagzeilen. Die Liste der Kontroversen um ihn ist lang: Er hatte etwa die NS-Zeit als "Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte" bezeichnet und forderte einen "Schlussstrich" unter Deutschlands Nazi-Vergangenheit. Deutschland habe das Recht, stolz auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen zu sein, sagte er.

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