US-Regierung will offenbar 7000 Soldaten aus Afghanistan
abziehen
21.12.2018, 08:37
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Die USA ziehen ihre Soldaten aus Syrien ab, dieser Beschluss ist noch recht frisch. Nun heißt es nach Medienberichten, dass die US-Regierung auch die eigene Truppenstärke in Afghanistan deutlich reduzieren will. Das "Wall Street
Journal" meldete am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf
nicht näher genannte Regierungsbeamte, etwa die Hälfte der 14.000
US-Soldaten in Afghanistan solle abgezogen werden.
US-Präsident
Donald Trump habe das Verteidigungsministerium bereits angewiesen,
den Truppenabzug einzuleiten. Das Pentagon selbst habe sich dazu
nicht äußern wollen, hieß es weiter. Auch der Fernsehsender CNN und
die "New York Times" berichteten von entsprechenden Plänen der
Trump-Administration.
Kurz vorher trat der US-Außenminister zurück. Er war ein entschiedener Gegner des Truppenabzugs aus Syrien:
Der US-Präsident hat schon seit langem vor, US-Truppen aus
Afghanistan abzuziehen, hatte sich jedoch von seinem
Verteidigungsminister James Mattis davon überzeugen lassen, die Zahl
der Soldaten dort zunächst noch aufzustocken. Den Berichten zufolge
schlägt Trump nun wieder seinen ursprünglichen Kurs ein.
Erst am Mittwoch hatte der Präsident angekündigt, alle 2000
US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Hause zu holen – mit
der Begründung, dass die Terrororganisation IS dort komplett besiegt
sei. Dies löste im In- und Ausland Irritationen und harsche Kritik
aus.
Eine US-Journalistin hat niedergeschrieben, warum der IS alles andere als besieht ist:
Fachleute halten den IS keineswegs für besiegt und einen Abzug
aus Syrien für hochgefährlich. Nach Darstellung mehrerer US-Medien
hatte Trump den Abzug aus Syrien gegen den ausdrücklichen Rat von
Mattis wie auch von Außenminister Mike Pompeo und Sicherheitsberater
John Bolton beschlossen.
Mattis kündigte am Donnerstagabend seinen Rückzug aus dem
Kabinett an – wegen Meinungsverschiedenheiten mit Trump. US-Medien
zufolge soll Trumps Syrien-Entscheidung eine wesentliche Rolle bei
Mattis' Schritt gespielt haben. Auch eine deutliche Reduzierung der
Truppen in Afghanistan dürfte auf einige Kritik stoßen.
(dpa)
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