Die USA ziehen ihre Soldaten aus Syrien ab, dieser Beschluss ist noch recht frisch. Nun heißt es nach Medienberichten, dass die US-Regierung auch die eigene Truppenstärke in Afghanistan deutlich reduzieren will. Das "Wall Street Journal" meldete am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf nicht näher genannte Regierungsbeamte, etwa die Hälfte der 14.000 US-Soldaten in Afghanistan solle abgezogen werden.
US-Präsident Donald Trump habe das Verteidigungsministerium bereits angewiesen, den Truppenabzug einzuleiten. Das Pentagon selbst habe sich dazu nicht äußern wollen, hieß es weiter. Auch der Fernsehsender CNN und die "New York Times" berichteten von entsprechenden Plänen der Trump-Administration.
Der US-Präsident hat schon seit langem vor, US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen, hatte sich jedoch von seinem Verteidigungsminister James Mattis davon überzeugen lassen, die Zahl der Soldaten dort zunächst noch aufzustocken. Den Berichten zufolge schlägt Trump nun wieder seinen ursprünglichen Kurs ein.
Erst am Mittwoch hatte der Präsident angekündigt, alle 2000 US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland Syrien nach Hause zu holen – mit der Begründung, dass die Terrororganisation IS dort komplett besiegt sei. Dies löste im In- und Ausland Irritationen und harsche Kritik aus.
Fachleute halten den IS keineswegs für besiegt und einen Abzug aus Syrien für hochgefährlich. Nach Darstellung mehrerer US-Medien hatte Trump den Abzug aus Syrien gegen den ausdrücklichen Rat von Mattis wie auch von Außenminister Mike Pompeo und Sicherheitsberater John Bolton beschlossen.
Mattis kündigte am Donnerstagabend seinen Rückzug aus dem Kabinett an – wegen Meinungsverschiedenheiten mit Trump. US-Medien zufolge soll Trumps Syrien-Entscheidung eine wesentliche Rolle bei Mattis' Schritt gespielt haben. Auch eine deutliche Reduzierung der Truppen in Afghanistan dürfte auf einige Kritik stoßen.
(dpa)