An der Grenze zu Mexiko stoppt die "Karawane der Migranten" – Tausende kehren um
Nach dramatischen Szenen an der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala
kehrt etwas Ruhe ein. Rund 2.000 Menschen aus Honduras haben sich
entschieden, in ihre Heimat zurückzukehren.
21.10.2018, 10:47
Mehr «Politik»
Weitere 500 sollten am Samstag (Ortszeit) in Bussen
zurückgebracht werden, wie der guatemaltekische Präsident Jimmy Morales
vor Journalisten sagte. Zuvor hatte Morales seinen Kollegen aus
Honduras, Juan Orlando Hernández, getroffen, um über eine Rückführung zu
sprechen.
Die beiden Politiker hatten zudem mit dem mexikanischen Präsidenten
Enrique Peña Nieto per Telefon über die Lage an der Grenze gesprochen.
Tausende Menschen aus Mittelamerika hatten sich im Laufe der Woche an
der Grenze zu Mexiko gesammelt.
Zwei Kinder, die zu einer Gruppe
honduranischer Migranten gehören, warten auf einer Brücke, die Guatemala
und Mexiko verbindet: Unter den Migranten sind viele Kinder und Frauen.
Es werde geschätzt, dass zwischen 5.000
und 5.400 Migranten auf guatemaltekischem Territorium waren, sagte
Morales. Ein Migrant sei am Samstag ums Leben gekommen als er von einem
Fahrzeug auf dem Weg in die Stadt Tecún Umán gefallen sei, so Morales.
Viele Migranten warteten weiterhin an der Grenze, um formal nach Mexiko
einreisen zu können. 640 Migranten beantragten dem mexikanischen
Innenministerium zufolge Zuflucht in Mexiko. Andere überquerten den
Grenzfluss Suchiate auf Reifen oder Holzplatten, um ohne Registrierung
weiterzuziehen, wie die Bürgermeisterin der zuständigen Gemeinde, Sonia
Eloina Hernández Aguilar, berichtete. "Sie bewegen und organisieren
sich, um den Fluss zu überqueren und weiterzugehen."
Migranten kommen aus Honduras, El Salvador und Guatemala
Am Freitag hatten die Migranten einen Grenzzaun zwischen den beiden
lateinamerikanischen Ländern überwunden, um nach Mexiko zu gelangen und
von dort aus bis an die US-Grenze weiterzureisen. Die Menschen kamen aus
Honduras, El Salvador und Guatemala und hatten sich auf dem Weg
zusammengeschlossen. Mexikanische und US-amerikanische Medien tauften
die Gruppe daraufhin "Karawane der Migranten". Einige Dutzende traten
bereits am Samstagmorgen freiwillig die Rückkehr nach Honduras per Bus
an, wie die Nationale Zivilpolizei Guatemalas mitteilte.
US-Präsident Donald Trump hatte die Migranten am Freitag zur Umkehr
aufgefordert. "Sie kommen nicht in dieses Land, sie können genauso gut
umdrehen", sagte Trump in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona. Der
US-Präsident unterstellte, bei vielen der Migranten handele es sich um
Straftäter.
"Eine ziemlich große Prozentzahl dieser Menschen sind Kriminelle", sagte
Trump. Woher er diese Information haben will, sagte er nicht. Trump
hatte angedroht, die Grenze zu Mexiko zu schließen. Er betonte, er werde
diesmal nicht die Nationalgarde, sondern die regulären Streitkräfte
rufen. Ob das rechtmäßig wäre, ist unklar. Ein Bundesgesetz verbietet es
den US-Streitkräften, als Polizeigewalt in den USA Recht und Gesetz
durchzusetzen.
(mbi/dpa/tol)
Augenblicke – Bilder aus aller Welt
1 / 82
Augenblicke – Bilder aus aller Welt
Lady Gaga hat in New York City für ihre Rolle im Kinofilm "A Star Is Born" vom National Board of Review (NBR) die Auszeichnung "Beste Hauptdarstellerin" erhalten. Sie trug ein mit 23.000 Kristallen verziertes schwarzes Abendkleid von Ralph Lauren. Das NBR ist eine New Yorker Organisation von Filmemachern und Filmwissenschaftlern, die jährlich wichtige Filmpreise vergeben. ... Mehr lesen
Grüne Jugend vor der Auflösung? Warum einige Landesverbände nicht mitziehen
Bei den Grünen hängt der Haussegen schief. Erst traten in Form von Omid Nouripour und Ricarda Lang die Familienoberhäupter überraschend zurück. Kurze Zeit später zogen auch noch die Kinder von zu Hause aus. Genauso dramatisch wie so manches Familienschicksal sind die Vorkommnisse zwar nicht. Doch im Jugendverband der Grünen brennt es lichterloh.