US-Präsident Donald Trump hat eine Einladung an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in die USA in Aussicht gestellt.
Sollte sein Gipfeltreffen mit Kim in der kommenden Woche gut verlaufen, würde er Nordkoreas Staatschef auch in die USA einladen, sagte Trump am Donnerstag in Washington. Als Ort dafür brachte er sogar das Weiße Haus ins Spiel.
Trump sagte es sei "alles bereit" für die historische Begegnung in Singapur am Dienstag: "Es wird viel mehr sein als eine Gelegenheit für ein Foto."
Trump sagte, dass das Ziel der nuklearen Abrüstung Nordkoreas möglicherweise nicht bei einem einzigen Gipfeltreffen zu erreichen sei. Er halte es aber für möglich, dass es zu einem Friedensabkommen mit dem Land kommen könnte.Nach dem 1953 militärisch beendeten Koreakrieg hat es nie zuvor einen Friedensvertrag gegeben.
US-Außenminister Mike Pompeo erklärte, Kim habe ihm seine Bereitschaft zur Denuklearisierung bei seinen Besuchen in Pjöngjang persönlich versichert. Er habe den Eindruck, in Nordkorea sei verstanden worden, um was es den USA gehe. Es gebe Hoffnung, dass in Pjöngjang Einsicht herrsche, dass der bisher eingeschlagene Weg nicht der richtige sei.
Strittig ist auch der Umfang der nuklearen Abrüstung. Ob beispielsweise außer atomaren Sprengköpfen auch Atomanlagen wie zur Urananreicherung beseitigt werden oder die USA ihre Streitkräfte aus Südkorea abziehen und ihre Fähigkeiten zu einem nuklearen Gegenschlag aufgeben sollen.
Trumps Anwalt Rudy Giuliani hatte Nordkorea zuvor laut einem Zeitungsbericht brüskiert. Nach Angaben des "Wall Street Journal" sagte er bei einer Konferenz in Tel Aviv, Kim habe "auf Händen und Knien" um ein Gipfeltreffen mit Trump gebettelt. Dies sei "exakt die Position, in die man ihn bringen will." Nun hätten die USA die Oberhand.
Trump traf am Donnerstag mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe zusammen. Es war das zweite Treffen der beiden in weniger als zwei Monaten und soll auf das Gipfeltreffen mit Nordkorea vorbereiten.
Abe erklärte nach Gesprächen mit Trump, er sei zu direkten Gesprächen mit der nordkoreanischen Führung bereit. Ziel sei es, die Frage der in den 70er und 80er Jahren nach Nordkorea verschleppten Japaner zu klären sowie die Beziehungen zu Pjöngjang zu verbessern. Es sei Japans Ziel, "wahren Frieden in Nordostasien" zu schaffen. Sollte Nordkorea zu Schritten in die richtige Richtung bereit sein, habe es eine "großartige Zukunft" vor sich.
Abe erklärte, er erhoffe sich von dem Gipfel die Möglichkeit zu mehr Frieden und Stabilität. "Dies wird ein dramatischer Moment des Wandels", sagte er. Er sicherte Trump die Unterstützung Japans zu. Abe sprach auch das Problem von nach Nordkorea verschleppten Japanern an.
In den 1970er und 1980er Jahre hatte Nordkorea mehrfach Japaner entführt. Für Tokio ist das Thema der Entführungen neben dem nordkoreanischen Atomprogramm mit das größte Hindernis für eine Normalisierung der Beziehungen beider Länder. Abe warb bei Trump dafür, dass er die Entführten in den Verhandlungen mit Kim ansprechen solle. Das Problem müsse gelöst werden, sagte er laut einer Übersetzerin. Trump sicherte ihm zu, dass er auf das Thema eingehen werde.
(aj/afp/dpa)