Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat offiziell die Aussetzung der Atom- und Raketentests seines Landes angekündigt. Zudem soll der Betrieb einer nuklearen Testanlage eingestellt werden.
Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap in der Nacht zum Samstag unter Berufung auf die amtliche nordkoreanische Agentur KCNA.
Und weiter heißt es: "Der Norden wird eine Atomtestanlage im Norden des Landes schließen, um seinen Willen zu demonstrieren, die Atomtests auszusetzen." Demnach handelt es sich um das Testgelände in Punggye Ri.
Nordkorea hatte in den vergangenen Jahren sein Atom- und Raketenprogramm massiv vorangetrieben und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen. Seit Oktober 2006 hat das Land sechs Atomwaffentests durchgeführt. Jeder Test hatte weitere Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat oder einzelne Länder zur Folge.
Das Atomprogramm der Nordkoreaner bereitet der internationalen Gemeinschaft seit Jahrzehnten Sorgen. Letzte Schätzungen beziffern die Anzahl von Atombomben auf zwischen zehn (südkoreanisches Verteidigungsministerium vom Januar 2017) und 21 (US-Organisation Institute for Science and International Security vom Juni 2016).
Der Diktator von Nordkorea Kim Yong Un sagte laut KCNA, sein Land habe erfolgreich Atomwaffen entwickelt. Die Atomtestanlage habe damit "ihre Aufgabe erfüllt".
Nordkorea sei nun ein mächtiges Land, "die gesamte Partei und das gesamte Land sollten sich nun auf die Entwicklung der sozialistischen Wirtschaft konzentrieren", sagte er. Dies sei die neue Strategie der Partei.
Zuvor war die Doktrin gewesen, Militär und Wirtschaft zeitgleich zu entwickeln. Internationale Sanktionen haben die Wirtschaft des abgeschotteten Landes aber weiter geschwächt.
Ende Mai oder Anfang Juni ist dann ein Treffen von Kim Yong Un mit US-Präsident Donald Trump geplant. Trump reagierte umgehend auf die Ankündigungen aus Nordkorea.
"Das ist eine sehr gute Nachricht für Nordkorea und die Welt", schrieb der US-Präsident auf Twitter. Er freue sich auf das gemeinsame Treffen mit Kim.
In Seoul sagte eine Sprecherin von Südkoreas Präsident Moon, Nordkoreas Entscheidung sei ein "bedeutender Fortschritt für die nukleare Abrüstung der koreanischen Halbinsel". Sie werde sich "sehr positiv" auf die Atmosphäre der geplanten Gipfeltreffen auswirken.
Seit dem Ende des Koreakriegs (1950-53) besteht auf der Halbinsel lediglich ein Waffenstillstand, beide Staaten befinden sie sich offiziell noch immer im Kriegszustand.
Bei dem Gipfeltreffen am 27. April will die südkoreanische Seite Verhandlungen über ein Ende des Kriegszustands und ein Friedensabkommen anstoßen.
(pb/dpa/afp)